Wie Cannabis die Sinne trübt
Drogenprävention am Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal
Bruchsal (Bs). Die diesjährige Drogenprävention in den siebten Klassen des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal (HBG) wurde unterstützt von Tina Rastätter, Kriminalhauptkommissarin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Karlsruhe. Eineinhalb Stunden berichtete sie authentisch und anschaulich aus ihrem früheren beruflichen Alltag im Drogendezernat. Heute ist Frau Rastätter für die Durchführung polizeilicher Präventionsmaßnahmen an Schulen tätig mit dem Ziel, Schüler vom Konsum illegaler Drogen abzuhalten und einen selbstkontrollierten Umgang mit legalen Drogen zu fördern.
In diesem Sinne informierte sie die Schüler insbesondere über die fatalen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums und klärte sie über die rechtlichen Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes auf. Besonders wichtig war es ihr zudem, auf die Gefährlichkeit des häufig unterschätzen Cannabiskonsums hinzuweisen. Sie erklärte, dass Cannabiskonsum insbesondere im Jugendalter extrem gesundheitsgefährdend sein könnte, da aufgrund des körperlichen Wachstums Jugendliche viel stärker auf den in Cannabis enthaltenen Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) reagieren. Die Folge sei, dass Jugendliche nach dem Konsum von Cannabis doppelt so häufig eine Psychose entwickeln wie Erwachsene. Dies könne bereits nach ein- oder zweimaligem Cannabiskonsum - z.B. durch das Rauchen eines Joints - der Fall sein. Seien Jugendliche erstmals an einer Psychose erkrankt, so sei eine Heilung schwierig. Längere, sich oft über mehrere Jahre hinwegstreckende Besuche in psychiatrischen Einrichtungen seien erforderlich.
Frau Rastätter wies zudem darauf hin, dass Jugendliche ab 14 Jahren, die alkoholisiert und unter Einfluss von Cannabis von der Polizei kontrolliert werden, mit einem Eintrag bei der Führerscheinstelle rechnen müssen. Dies habe zur Folge, dass sie den Führerschein nicht mit 18 Jahren ablegen dürfen, sondern sich zunächst einer kostspieligen medizinisch-psychologischen Untersuchung unterziehen müssen.
Der Vortrag von Frau Rastätter stieß bei den Schülerinnen und Schüler auf großes Interesse, was sich durch die vielen Fragen zeigte. Die organisierenden Lehrkräfte, Isabelle Groh und Susanne Bastian, bedankten sich herzlich bei Frau Rastätter und hoffen, sie auch im nächsten Jahre wieder am HBG Bruchsal begrüßen zu dürfen.