Eine Bäckerei im Heisenberg-Gymnasium
Ettlingen (Ba). Am Dienstag, 2. Juli 2024 hatte die 9e zusammen mit ihrer Geschichtslehrerein einige Senioren aus der benachbarten Tagesstätte der Kirchlichen Sozialstation eingeladen. Eine kleine Gruppe war gekommen, um bei selbstgebackenen Kuchen und Kaffee im Klassenzimmer über die eigne Jugend zu reden. Die Schülerinnen und Schüler hatten Fragen vorbereitet, aber auch ohne die Stichwortzettel entwickelten sich angeregte Gespräche. Dabei ging es vor allem um die Jugenderlebnisse der meist in den 30er-Jahren geborenen Zeitzeugen. Die Berichte von der Flucht in die Luftschutzbunker, der Besatzungszeit in Ettlingen oder dem ersten eigenen Fahrrad fesselten die Schüler. Und auch was auf den ersten Blick gleich schien, stellte sich doch als sehr verschieden heraus. Heute schauen wir die Spiele der EM in der Kulisse, um die Gemeinschaft zu genießen und die Atmosphäre zu spüren, damals versammelte sich die ganze Nachbarschaft bei einer Familie im Wohnzimmer, weil diese den einzigen Fernseher weit und breit besaß. Mit Schaudern hörten die Schülerinnen und Schüler, wie ihre Gesprächspartner noch von den Lehrern geschlagen wurden. Anrührend waren die Antworten auf die Fragen nach bleibenden Erinnerungen. Eine alte Dame berichtete, wie sie die Krönung von Königin Elisabeth live am Radioapparat verfolgt hatte. Und auch einen Rechercheauftrag nahm die Klasse mit.
Im Schulgebäude soll es nach dem Krieg eine Bäckerei gegeben haben. Mal sehen, ob sich im Ettlinger Stadtarchiv Fotos davon finden lassen.
Wir bedanken uns bei unseren Gästen und dem Team der Sozialstation und sind uns sicher, dass diesem Nachmittag noch viele weitere folgen werden.