Von Unsterblichen, der Steppenwolfdressur und der Schule des Humors
Theaterbesuch der Bruchsaler Elftklässler an der Badischen Landesbühne
Bruchsal (hh/ca/wt). Magisches Theater – nur für Verrückte? Nein, es ist durchaus auch für die Oberstufenschüler geeignet. Als Premierenklasse konnte einer der Deutschkurse des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal vorab an einem Workshop mit den Theaterpädagoginnen der Badischen Landesbühne, Katherine Kügler und Julia Gundersdorff, teilnehmen. Schlüsselszenen wurden dabei geprobt und im Anschluss gefilmt. Die Premierenklasse konnte zudem an einer Theaterprobe teilnehmen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Interessant war dabei vor allem, den Perfektionismus des Ensembles live beobachten zu können. Magisch ist so eine Probe jedoch nicht, da man erkennt wie viel Arbeit das Ensemble investiert und wie wesentlich die kleinen Details und Abläufe bei einer Inszenierung sind. In einer anschließenden Fragerunde konnten die Kursteilnehmer Fragen zum Stück und zur Arbeit am Theater im Allgemeinen stellen. Beindruckt waren die Schüler von der Intensität der Proben. Überrascht waren die meisten auch darüber, welch kurzer Zeitraum für eine Inszenierung veranlagt wird.
Die Premiere besuchten alle drei Kurse Anfang Februar gemeinsam und es lässt sich insgesamt ein sehr positives Fazit ziehen. Am besten man lässt die Aussagen der Oberstufenschüler für sich sprechen:
„Die Musik - ein Mix aus Jazz, Techno -, der Mix aus verschiedenen warmen Lichtfarben und Stroboskoplicht sowie der Mix aus verrückten Tänzen (magisches Theater und normale Tänze wie Salsa), haben dem Stück Leben zugeführt.“
„Eine ungewöhnliche, abstrakte Inszenierung!“
„Begeistert, enttäuscht und entsetzt: Meiner Meinung nach konnte man diese Gefühlszustände alle erleben, weshalb es für mich ein gelungenes Theaterstück war.“
„Das Theaterstück hat mich positiv überrascht, da ich es mir langweiliger und unspektakulärer vorgestellt habe. Durch die Bühneneffekte und schauspielerischen Künste der Darsteller fand ich alles in allem gelungen und interessant gestaltet. Jedoch fand ich es teilweise etwas verrückt und verstörend und nicht ganz mit der Handlung im Roman übereinstimmend.“
„Besonders gut hat mir die Szene im Magischen Theater gefallen, da man die vielen Teile seiner Seele gut erkennen konnte. Anfangs war es jedoch schwer die Handlung mit der Handlung des Romans gleichzusetzen.“
„(…) Der Schauspieler, der Harry Haller gespielt hat, hat Harrys Charakter und Persönlichkeit gut dargestellt. Aber trotzdem fand ich das Stück ein bisschen verstörend, vor allem die zweite Hälfte, da so viel auf einmal passiert ist und es sehr durcheinander war. Oder als Pablo urplötzlich hinter Harrys Bett erschienen ist.“
„Meiner Meinung nach ist das Stück an sich sehr gelungen. Ich finde, dass die Effekte sinnvoll eingesetzt wurden. Beispielsweise die Übertragung auf den Bildschirm war eine wirklich gute Idee. Teilweise konnte ich nicht ganz dem Geschehen folgen, jedoch war es letztendlich verständlich dargestellt.“
„Harry war zu selbstbewusst und dynamisch dargestellt.“
„Eine moderne Inszenierung, die auch jungen Leuten gefällt.“
„Gerade das Magische Theater hat mir gefallen, weil es nichts ist, was greifbar oder vorstellbar ist. Man muss beim Lesen viel Fantasie besitzen, dies war aber gut auf der Bühne umgesetzt.“