Rettung aus dem Nichts
HBG-Fünftklässler präsentieren „Die Zauberflöte“
Bruchsal (Bz). Ein Prinz tritt auf, rastlos, schaut sich panisch um und scheint um sein Leben zu rennen. Schon bald wird klar warum: Eine riesige Schlange verfolgt ihn erbarmungslos durch den heißen Wüstensand, findet alle seine Verstecke und kommt ihm Stück für Stück immer näher. Die Verfolgung verlangsamt sich, findet auf einmal in Zeitlupe statt und lässt den Puls der Zuschauer dadurch umso schneller schlagen. Nur noch Zentimeter trennen den Verfolgten vom tödlichen Griff der Schlange – da tauchen aus dem Nichts drei Damen auf, die mit ihrer ungeheuren Macht die Schlange zu Fall bringen und den Prinzen retten.
Blockbuster? Hollywood? Viel besser: „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, zweimal aufgeführt im Juli 2024 von der Klasse 5d des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal (HBG). Was die Zuschauerinnen und Zuschauer an diesem Abend erwartete, war eine unter der Regie von Musiklehrer Fabian Sulzer bearbeitete Fassung von Mozarts Oper für die fünfte Klasse. Die Schülerinnen und Schüler stellten hierbei nicht nur ihre schauspielerisches Talent unter Beweis, sie übernahmen gleichzeitig auch noch den gesanglichen Part und boten u.a. die bekannten Arien des Papageno und der Königin der Nacht dar. Der Wechsel zwischen Schauspiel und Gesang erforderte eine intensive Vorbereitung auf das Stück, der Klasse gelang es aber diesen zu meistern und dadurch ein facettenreiches Bild der Figuren um Tamino, Papageno und Pamina zu zeichnen, etwa wenn Tamino in einem Moment noch vor sich hinträumend ein Bildnis von Pamina in der Hand hält („Dies Bildnis ist bezaubernd schön“) und im nächsten Moment schon mutig auf der Suche nach ihr ist.
Unterstützt wurde die Klasse dabei von den Lehrern Lukas Betzler, der die schauspielerische Leitung übernahm, und Samuel Kammerer (Klavier) sowie zwei Schülerinnen des HBG Ettlingen, Charlotte Christoph und Sophie Tretter, die die Aufführung mit ihrer Livemusik an der Flöte bereicherten.
Das Ende des Stücks ist bekanntlich als Happy End vorgeschrieben, doch nicht nur die Figuren im Stück, sondern auch das komplette Ensemble strahlte aus, was die Erzählerin in ihren Schlussworten verkündete: „Ja, und am Ende sind sie glücklich, da sie die Prüfungen bestehen […]“ – so auch die Klasse 5d, die mit dieser gelungenen Bühnen-Premiere einen bleibenden Eindruck hinterlässt.