Bauernopfer auf dem Schachbrett
Ettlingen (Wi). Auch mehr als 80 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen ist Stefan Zweigs „Schachnovelle“ eine Lektüre, die etwas auslöst. Unvergesslich bleibt nach dem Lesen die Figur des manisch schachspielenden Dr. B., der das Schachspiel soweit perfektioniert, dass er die Partien am Ende vollständig im Kopf nachspielen kann. Ob das wirklich geht oder eine literarische Fiktion ist, ist eine Frage, mit der sich auch die neu gegründete Schach-AG am Heisenberg beschäftigt. Noch aber treten die Schülerinnen und Schüler ganz real an Tischen gegeneinander an und bringen dort ihre Köpfe zum Rauchen.
Ausgelöst von der Beschäftigung mit Stefan Zweigs Buch im Deutschunterricht hat sich die AG kurz vor Weihnachten gegründet, als zahlreiche Neuntklässlerinnen und Neuntklässler nicht nur etwas über Schach lesen, sondern das Spiel auch selbst spielen wollten. Mittlerweile verfügt die von Schülerinnen und Schülern geleitete Gruppe über zehn Mitglieder und trifft sich einmal wöchentlich in der Mittagspause. Dann werden die karierten Bretter aufgebaut, werden Bauern geopfert, Damen geschlagen und Könige matt gesetzt. Im Vordergrund stehen der Spaß und der Wettkampf. Schwarz-Weiß-Denken ist ausdrücklich erlaubt.
Die neue Schach-AG (Foto: Badior).