Interdisziplinär für Indien

HBG Bruchsal und „Klimastiftung für Bürger“ kooperieren für mehr Nachhaltigkeit

Bruchal (Bm/Ld/Be). Bereits seit über drei Jahren ist das Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG) eine der Partner- und Pilotschulen der „Klimastiftung für Bürger“ mit ihrem großen BNE-Netzwerk (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Im Rahmen der Kooperation wurde eine Fischer-Technik-AG von der Klimastiftung initiiert und finanziert und durch diese und durch die Unterstützung des CyberForums ins Leben gerufen. Zwei Lehrkräfte des HBG setzen seit nunmehr zwei Jahren wöchentlich unterschiedliche technische Ideen mit den Schülerinnen und Schülern um und konstruieren etwa Fahrzeuge, Achterbahnen oder Kräne, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich den Anforderungen der heutigen Ingenieurswissenschaften bereits aber der fünften Klasse spielerisch zu nähern und physikalische und technische Zusammenhänge begreifbar und erlebbar zu machen. So werden im Sinne der Nachhaltigkeit auch sukzessive erweiterte Module eingesetzt, die sich mit dem Thema der regenerativen Energienutzung beschäftigen. Die in der Arbeitsgemeinschaft erarbeiteten Grundlagen werden durch ein verändertes Curriculum im Fach NwT (Naturwissenschaft und Technik) bereits schon jetzt eingesetzt. So existiert z.B. bereits in der Unterstufe eine eigene Einheit im regulären Unterricht, die mit der Fischer-Technik von allen Schülerinnen und Schülern bearbeitet wird.
Darüber hinaus wird ein Ganzjahresprojekt zum Thema „Erneuerbare Energien nachhaltig nutzen“ in der Mittel- bzw. Oberstufe bereits seit drei Jahren erfolgreich durchgeführt. In dem Projekt, das zum Teil auch finanziell durch die Klimastiftung gefördert wurde, erstellen alle Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen naturwissenschaftliche Exponate (gebrauchsfertige Modelle zum Selbsttesten), die sich um das Thema drehen. Da die Zielsetzung des Konzepts die Auseinandersetzung indischer Schülerinnen und Schüler mit erneuerbaren Energien ist, werden Anleitungen und Beschreibungen in englischer Sprache verfasst.
Diese Exponate werden von den Schülerinnen und Schülern eigenständig entworfen, geplant, konstruiert und getestet. Dieses UNESCO-Nachhaltigkeits-Projekt dient nicht nur der Begabtenförderung am HBG, sondern alle Schüler nehmen im Rahmen des NwT-Unterrichts daran teil. Diese Verankerung im Curriculum ermöglicht eine enge Verzahnung aller naturwissenschaftlicher Fächer der Unter- und Mittelstufe und erfordert ein hohes Maß an interdisziplinärem Arbeiten.
Anschließend werden diese Modelle alljährlich mit einer kleinen Delegation von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften zu der indischen Partnerschule des HBG nach Mitraniketan gebracht. Vor Ort stattet unsere Schule, neben tatkräftiger Entwicklungshilfearbeit, einen sogenannten MEET-Raum aus, einen naturwissenschaftlichen Klassenraum, der den indischen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, die Sinnhaftigkeit des Einsatzes regenerativer Energiequellen erlebbar zu machen. Die Schülerinnen und Schüler sollen vor Ort die Möglichkeit haben, die naturwissenschaftlichen Module eigenständig zu bedienen und aus deren Anwendung Erkenntnisse zu gewinnen, wie man dem Klimawandel durch das eigene und gesellschaftliche Handeln sinnvoll begegnen kann.
Dieser interkulturelle Austausch ist eines der Kernstücke der UNESCO-Projektschule und bietet neben dem engen Kontakt der Schülerinnen und Schüler vor Ort mit den indischen Kindern zudem die Möglichkeit, für beide BNE wahrhaftig erlebbar zu machen. An dieser Stelle werden die Ziele der BNE mit denen der UNESCO und dem interdisziplinären Denken und Handeln der Geistes- und Naturwissenschaften eng verzahnt und tatsächlich für alle Akteure erlebbar gemacht.

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