Ein Weg voller Chancen
Schüler des HBG Bruchsal berichtet von der Deutschen SchülerAkademie
Bruchsal (Noah Bauer). Es ist der Abend, bevor das neue Schuljahr startet. Ein letztes Jahr im Heisenberg-Gymnasium Bruchsal liegt vor mir; hinter mir sieben Wochen Ferien mit Ausschlafen, Faulenzen, Genießen, Lesen und Freunde treffen. Und nicht nur das; auch der Besuch der Deutschen SchülerAkademie liegt hinter mir. In den Sommerferien war ich Teilnehmer der Deutschen SchülerAkademie in Waldenburg in der Nähe von Chemnitz. Die an sieben Standorten in Deutschland jährlich stattfindenden Deutschen Schülerakademien fördern rund 650 begabte, neugierige und interessierte Schülerinnen und Schüler. In jeder Akademie werden sechs Kurse zu unterschiedlichen natur- und geisteswissenschaftlichen Themen angeboten. Ich beschäftigte mich 16 Tage lang mit barocken Kompositionstechniken für Chöre, während weitere Gruppen in Politik und Journalismus über Brexit und Fake News diskutierten oder die Aussichten von Krebsbehandlungen diskutierten sowie die Anwendungsbereiche neuronaler Netze und der Booleschen Algebra erforschten. Im Kurs eigneten wir uns Schritt für Schritt die Kompositionsgrundlagen an bis schließlich mehrstimmige Sätze geschrieben und auch selbst vorgetragen wurden. Wir wandelten auf den Spuren längst verstummter Komponisten - so schien es zumindest zeitweise - und entwickelten schließlich unseren ganz eigenen Stil.
Zusätzlich gab es Angebote für weitere kursübergreifende Veranstaltungen - die größtenteils von Schülerinnen und Schülern geführten Aktivitäten reichten von Chor, Theater und Orchester bis zu gemeinsamem Kochen, nächtlichem Sternegucken und Schachspielen.
Höhepunkte der Akademie waren für mich ein Casinoabend, ein abendliches Konzert, der bunte Abend sowie viele gute Gespräche.
Was mir in diesen Tagen richtig klar wurde: wie viel Freude und Erfüllung es bringt, wenn man Verantwortung übernimmt und sich für andere einsetzt. Das ist es, was unsere Gemeinschaften ausmacht und was sie zusammenhält. Das ich das Glück hatte, so tolle, begeisterte und begeisternde Menschen kennenzulernen bestärkt mich darin, neue Projekte anzupacken und das Erlernte weiterzuvermitteln.
Das gemeinschaftliche Engagement macht Mut und spornt an auch zuhause weiter innerhalb der Schulgemeinschaft tätig zu sein und so wichtige, bereits im letzten Schuljahr angestoßene Pläne wie die Agenda 2030 und den Umweltschutz mit Ideen zu füllen und gemeinsam konkrete Schritte zu unternehmen.
Ich kann nur aus tiefer Überzeugung dafür werben, sich zu öffnen und den Mut zu haben, auch auf MINT-Camps zu gehen, sich auf Schülerakademien oder UNESCO-Veranstaltungen auszutauschen, die vielen Chancen, die an unserer Schule möglich sind, anzunehmen und so Teil des großen Ganzen zu werden.
Ich habe viele positive Energie mitgenommen und begriffen, dass man viel mehr sehen kann, was alles möglich ist. Wir können uns als „Ermöglichungs-Gemeinschaft“ ansehen, als im Herzen Europas lebende Menschen, die zusammen anpacken, die fantasievoll und weltoffen denken, die ihr Leben gemeinsam als Weg voller Chancen begehen.
Wieder daheim angekommen, lag im Briefkasten eine Postkarte mit lieben Grüßen eines Teilnehmers der Science Academy von vor zwei Jahren. Ich freue mich – aus Fremden wurden Freunde. Das wünsche ich allen!