Demokratiebildung am Heisenberg-Gymnasium
Karlsruhe (Vl/Kk). AULA ist ein von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördertes Beteiligungskonzept, in der Jugendliche über eine Online-Plattform und mit Begleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer aktive Mitbestimmung erfahren können. Schülerinnen und Schüler, die tolle Vorschläge haben, praktische Umsetzungen austüfteln und Mehrheiten für ihre Ideen finden, können so ihre Schule selbst aktiv mitgestalten. Jugendliche lernen auf diese Art, dass ihre Stimmen gehört werden können, aber dafür auch viel Kompromissbereitschaft und Einsatz gefordert sind. So werden sie schrittweise auf ihre Rolle als mündige Bürger in einer gelebten Demokratie vorbereitet.
Am 12.3.2020 haben wir im Rahmen des UNESCO-Projekttages mit einer Gruppe von 32 Unterstufenschülerinnen und Schüler AULA getestet. Die Kurzfassung: es war unglaublich beeindruckend!
Der erste Schritt war eine Befragung der Schüler auf einer Stimmungslinie, inwiefern sie das Gefühl haben, etwas verändern zu können. Die Antworten waren erschreckend: „Auf uns Kleine hört eh keiner“- „Selbst wenn ich mich einsetze, wird mein Einsatz ignoriert“- „SMV ist ja auch nur Show und darf nichts“.
Im Anschluss haben wir das AULA- Prinzip vorgestellt und dann die zweite Phase („Wilde Ideen“) gestartet. Diese Phase brachte dabei zu erwartende Wünsche, aber auch völlig Unerwartetes.
Die Schülerinnen und Schüler sehr schnell begriffen, welche Möglichkeiten sie haben, aber auch, was es bedeutet, wenn man nur Quatsch postet. Es war hier schon sehr spannend zu sehen, wie manche Projektvorstellungen sofort zu intensivem Austausch geführt haben.
Noch interessanter wurde es dann im nächsten Schritt. Wir haben die Gruppe gefragt, welche Ideen sie gut finden (Zahlen hinter jedem Projekt) und dann in einer zweiten Fragerunde, welche Projekte sie umsetzen wollen. Überraschenderweise waren es nicht nur die beliebtesten Projekte, die voller Leidenschaft angegangen wurden. Und es wurde auch angesprochen, wir es ist, wenn das eigene Projekt nicht gewählt wurde, woran das liegen könnte und wie damit weiter umzugehen ist.
Die anschließende Bearbeitung und Präsentation, war dann wirklich phänomenal. Fünft- bis Siebtklässlerinnen und -klässler haben in wenigen Stunden teilweise bis ins Detail ausgearbeitete Projekte erstellt, ihre Ansprechpartner für Genehmigungen herausgefunden, Preise kalkuliert und ihre Projekte mit Argumenten wie: „Mehrgewinn für das komplette Wohnviertel“ (5. Klasse, drei neue Schaukeln) oder „Alleinstellungsmerkmal für unsere Schule, um neue Schüler zu gewinnen: Wir leben in einer Zeit, in der Jugendliche viel zu viel sitzen, d.h. gerade in Pausen ist Bewegung enorm wichtig“ (7. Klasse, Skaterplatz).
Wir betreuenden Lehrer waren baff. Die Schülerinnen und Schüler haben wirklich von der ersten bis zur letzten Minute durchgearbeitet.
Am Ende erhielt AULA ein sehr positives Feedback durch die Schülerinnen und Schüler.
Aufgrund dieser Erfahrung, würden wir stark dafür plädieren, diesen Weg weiter zu gehen!
(https://km-bw.de/Schule/Demokratiebildung)