Jüdische Geschichte Karlsruhes – ein Exkursionsbericht

Karlsruhe (Gm/Pl). Am 12. September 2023 begab sich die 12. Jahrgangsstufe des Heisenberg-Gymnasiums Karlsruhe im Rahmen des Geschichtsunterrichts auf eine faszinierende Exkursion in die Innenstadt. Das Ziel dieser Exkursion war die Erkundung der Geschichte und des Erbes des jüdischen Lebens in Karlsruhe.
Ausgangspunkt der Exkursion war die heutige Synagoge in der Knielinger Allee, begleitet von der zentralen Frage, wann die jüdische Geschichte Karlsruhes eigentlich begann. Die Antwort war denkbar einfach: unmittelbar nach der Stadtgründung.
Die Exkursion setzte sich fort mit einem Besuch der Gedenkstätte der alten Synagoge in der Kronenstraße, einem historischen Ort von besonderer Bedeutung für das jüdische Erbe Karlsruhes. Die Synagoge, im 19. Jahrhundert erbaut, beeindruckte einst durch ihre imposante Architektur. Hier erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die Synagoge während der Pogromnacht 1938 in Brand gesteckt, aber von der Feuerwehr frühzeitig gelöscht wurde. Dennoch veranlassten die Nationalsozialisten später ihren Abriss.
Die Exkursion führte weiter zu den ehemaligen Warenhäusern Knopf (heute Karstadt) und Tietz (heute Breuninger), die einst bedeutende Einkaufszentren der Stadt Karlsruhe waren. Hier erhielten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung dieser Kaufhäuser für die Stadt und die jüdische Gemeinschaft. Sie lernten auch, wie diese Institutionen während der nationalsozialistischen Ära enteignet und zerstört wurden.
Der letzte Halt der Exkursion war das ehemalige Bankhaus Veit. L. Homburger (heute Vapiano). Die Bank wurde von der jüdischen Familie Homburger gegründet und war einst ein bedeutender Finanzdienstleister in der Stadt. Die Bank wurde während der Reichspogromnacht verwüstet und danach enteignet.
Die Exkursion zum Thema „Jüdisches Leben in Karlsruhe“ half den Schülerinnen und Schülern, die Bedeutung des Erinnerns und der Bewahrung der Geschichte zu verstehen und zu schätzen. Diese Erfahrung wird zweifellos dazu beitragen, das Verständnis für die Geschichte und Kultur der Stadt Karlsruhe zu vertiefen und die Wertschätzung für die Vielfalt und das Erbe der jüdischen Gemeinschaft zu stärken.