FEEDBACK IM RAHMEN DER SCHULTHEATERWOCHE 2024
Karlsruhe (Kk).
Brauchen wir die überhaupt?
Eigenproduktion, Heisenberg-Gymnasium Karlsruhe,
Klasse 7a – Fach Darstellendes Spiel
Leitung: Sarah Kullik und Virginie Bousquet
Mittwoch, 03.07.24, 19.30h
Mit lustig bunten Perücken ausgestattete und in weiße Kittel gehüllte Wissenschaftler*innen machen sich an die Arbeit: Sie wollen Jugendliche, die vor 150 Jahren durch das Virus Atayoka im Alter von 12 bis 18 Jahren eingeschläfert wurden, mit einem Medikament wieder aufwecken und erforschen. Und sie thematisieren viele Probleme in verschiedenen Fragen: Was habt ihr gemacht? Seid ihr eine träge Generation, die nur noch die 4-Tage-Woche will? Tummelt ihr euch den ganzen Tag in den virtuellen Welten herum? Was waren eure schönsten Momente? Was eure schlimmsten?
In kurzen Szenen, beeindruckenden Tanzeinlagen, super gestalteten Choreographien (sogar mit Hebefiguren), mit chorischem Sprechen, mit Texten in verschiedensten Sprachen wirbeln die 23 Schülerinnen und Schüler auf der Bühne, sprechen die Angst vor dem Erwachsenwerden und den Druck, der auf den Jugendlichen lastet, an.
Beeindruckend ist, mit wie einfachen Mitteln es gelingt, verständliche Bilder zu schaffen. Zwei Stühle können sowohl das von der Mutter gesteuerte Elterntaxi darstellen, als auch den Familientisch, der noch gedeckt werden muss. Aus einem der Darsteller wird dank eines über dem Kopf getragenen Geschirrtuchs im Handumdrehen die zu Hause werkelnde Mutter. Einfache Papiermasken verwandeln eine Gruppe in die anonyme Masse mobbender Mitschüler, die durch das Auftreten der Freunde unschädlich gemacht werden.
Überzeugend die Botschaft: Solidarität, Freundschaft, Zusammenhalt! „Wir müssen uns selbst vertrauen! – Wir entwickeln uns – Wir sind die Zukunft!“
Wir hätten eurem abwechslungsreichen und emotional berührendem Spiel gerne länger zugesehen. Danke für diesen sehr gelungenen Auftakt in die diesjährige Schultheaterwoche!