Wenn Shadow vor Migräne warnt
Assistenzhunde sorgen für Begeisterung am HBG
Bruchsal (Hi/Os). Für große Begeisterung sorgte Ende Februar der Besuch des Vereins „Assistenzhunde Verbund Deutschland“ in den beiden fünften Klassen des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal (HBG). Begleitet von Assistenzhundetrainer Jens Karius und der im Rollstuhl sitzenden Studentin Stefanie Matzke präsentierten die beiden tierischen Helfer Ulica und Shadow an zwei Tagen ihr beeindruckendes Können. „Bemerkenswert fand ich, dass ein Hund einem Menschen so viel helfen kann“, staunte Eva Wild, Schülerin in der 5d. Münzen vom Boden aufheben, die Tasche mit den Notfallmedikamenten apportieren und sogar Türen öffnen – all diese Hilfeleistungen, auf die z. B. Rollstuhlfahrer:innen angewiesen sind, demonstrierten die Tiere dem neugierigen Publikum.
Auch außergewöhnliche Talente, die Menschen meist vorenthalten sind, stellten die Hunde unter Beweis: So kann Shadow, noch in Ausbildung, schon im Voraus spüren, wenn jemand eine Migräne bekommt und seine Besitzerin rechtzeitig warnen. „Einen Assistenzhund im Dienst darf man allerdings niemals streicheln“, erklärte Jens Karius, „Das könnte ihn von seiner Aufgabe ablenken und sein Herrchen oder Frauchen gefährden.“ Dass die Kinder dennoch Streicheleinheiten geben konnten, dafür sorgte Hündin Ulica, die bei diesem Besuch nicht „im Dienst“ war.
„Als UNESCO-Projektschule ist es uns besonders wichtig, die Kinder auch für die Rechte von Behinderten zu sensibilisieren, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention festgehalten sind“, heben die beiden betreuenden Lehrkräfte Julia Ostertag und Maria Helmling hervor. „Und einer der Grundsätze ist die volle Teilhabe an der Gesellschaft - die eben u.a. durch Assistenzhunde ermöglicht wird, wie die Kinder es hier erlebt haben.“
Um die Arbeit des Vereins zu unterstützen, beschlossen die Schülerinnen und Schüler beider Klassen einen Kuchenverkauf zu organisieren und den Erlös an den Verein zu spenden. Auf diese Weise kamen rund 700 Euro zusammen, die nun die Ausbildung weiterer Assistenzhunde ermöglichen. „Uns hat der Besuch von den Assistenzhunden sehr gut gefallen“, fasst Schüler Roman Nehmiz, Klasse 5c, zusammen. „So haben wir die wichtige Aufgabe dieser Hunde kennengelernt.“