Taizé Fahrt 2023

Karlsruhe (Johanna Zöller). Eintauchen in eine ganz andere Welt, mit vielen jungen Menschen, vielen Aufgaben und sich ganz auf sich selbst konzentrieren.

Taizé, ein kleiner Ort in Burgund in Frankreich, ist der Sitz einer ökumenischen Gemeinschaft, die von Frère Roger gegründet wurde. Aktuell leben dort 100 Brüder aus 30 verschiedenen Ländern der Welt. In Taizé lebt man von und mit den Besuchern, denn der Alltag funktioniert nur, wenn jeder mit anpackt. Bis heute folgen jährlich über 100.000 Jugendliche aus der ganzen Welt der Einladung der Brüder nach Taizé, um dort zusammen Menschen zu treffen, Gemeinschaft zu erleben und gleichzeitig das Leben der Brüder näher mitzuerleben.

Und so fuhren 27 Schüler und Schülerinnen aus den 10. und 11. Klassen des Heisenberg Gymnasiums in Karlsruhe und Ettlingen am Mittwoch, den 21.06.2023 gemeinsam mit Herrn Weber, Frau Schenk und Frau Panizzi nach Taizé. Wir fuhren um 13 Uhr in Karlsruhe mit dem Bus los. Nach mehr als 7 Stunden Fahrt erreichten wir Taizé. Gegen 20.45 Uhr gingen wir in die Kirche und erlebten das erste Mal das Abendgebet. Am selben Abend bekamen wir noch unsere Tagespläne, sowie die Regeln erklärt, anschließend gingen wir zu unserem Schlafplatz, packten aus und bezogen die Betten, denn wir schliefen in den Baracken. Anschließend trafen wir uns im Oyak um gemeinsam zu picknicken, denn das Oyak ist der Ort, wo sich abends alle Jugendliche treffen.

Nach einer kurzen, doch guten Nacht ging es am Donnerstag direkt los mit dem Alltag in Taizé. Um 08.15 Uhr begann das morgendliche Gebet. Dort erlebten wir das erste Mal, wie besonders ein Gottesdienst doch sein kann. Wir betraten zum zweiten Mal die Versöhnungskirche, die wirklich groß ist. Stühle oder Bänke sucht man vergeblich, denn man sitzt die gesamte Zeit auf dem Boden. Während der drei täglichen Gebete und des Gottesdienstes werden Gesänge in den verschiedensten Sprachen gesungen, die meist nur wenige Worte enthalten und sehr oft wiederholt werden. Nicht nur auf Französisch und auf Englisch, sondern auch auf Spanisch, Deutsch, Niederländisch, Schwedisch oder Koreanisch wurde gebetet. Nach einer kurzen Lesung auf Französisch und Englisch folgten immer 10 Minuten Stille. Dies ist sehr beeindruckend, da man in dieser Zeit, in der mehrere hundert Menschen zusammen sind, draußen das Zwitschern der Vögel hören kann, sich gleichzeitig aber ganz auf sich selbst konzentrieren kann. Besonders bei den Gottesdiensten war auch, dass in Taizé die Gottesdienste kein Ende haben und jeder gehen darf, wann man möchte. Diese Einfachheit ist ebenfalls Teil von Taizé.

Kurz nach 09.00 Uhr gab es immer Frühstück, wo einige von uns bei der Essensausgabe halfen. Wie alles in Taizé, ist auch das Frühstück sehr einfach gehalten. Zwei bis vier Stückchen Baguette, dazu zwei Päckchen Butter und zwei Schokoladenstücke, damit man die Butter auf das Brot schmieren kann, und man sich selbst eine Art „Schokocreme“ erstellen kann. Dazu gab es immer entweder Kakao oder einen Zitronentee.

Während wir nur einen Teil des Tages arbeiteten, nahmen wir in der anderen Tageshälfte an Bibelstunden teil. Zunächst teilte ein Bruder der Communauté seine Eindrücke und Gedanken zum täglichen Bibeltext mit uns. Danach tauschten wir uns mit anderen Jugendlichen in Kleingruppen über den Bibeltext, unser Verständnis des Glaubens, sowie unsere alltäglichen Probleme, , aber auch Soziale Medien aus. Anfangs fanden wir es befremdlich, da wir im Alltag selten mit Freunden in der Schule oder bei Hobbys über unseren Glauben und Gott sprechen. Doch hier in Taizé fühlte sich dieser ungewohnte Austausch natürlich an, denn niemand wurde verurteilt und kein Gedanke, Glaube oder kritische Frage abgewertet. Wir merkten, dass es uns guttat und wir hier in Taizé Menschen schnell auf eine andere Art kennenlernen konnten. Tatsächlich entstanden Freundschaften mit Menschen, die wir erst seit wenigen Tagen kannten. Wir haben mit jungen Menschen aus Deutschland, Österreich, Schweden, Kolumbien, Amerika, Australien, Tunesien, Thailand und vielen anderen geredet und uns ausgetauscht. Hauptsächlich haben wir englisch gesprochen, aber teilweise waren wir auch echt froh, dass wir ein bisschen Französisch oder Spanisch konnten.

Das Arbeiten gehörte natürlich auch dazu. Und so putzten wir Toiletten, Waschbecken, Duschen oder auch die Essensbereiche und halfen bei der Gartenarbeit. Anfangs war das alles sehr befremdlich, aber in der großen Gruppe haben auch diese Aufgaben jede Menge Spaß gemacht. Nach dem Abendessen gingen wir zusammen in das Abendgebet und erlebten erneut den großen Unterschied zwischen Taizé und den gewohnten Gottesdienst von zuhause. In den freien Pausen trennten wir uns immer von der großen Gruppe. Manche gingen spazieren, spielten oder wir trafen uns mit den unterschiedlichsten Menschen.
Abends trafen wir uns dann zusammen im Oyak und das schönste war, dass die Menschen aus Litauen ihre Gitarren auspackten und hunderte von Jugendlichen tanzten, sangen und einfach Spaß hatten. Am 23.06. feierten wir alle zusammen die Schwedische Mitsommernacht, was total schön mitanzusehen war.

Am Samstagabend war das Abendgebet sehr besonders, denn samstags wird während des Gebets das Osterlicht verteilt. Ein Augenblick, der für uns definitiv ein Highlight war. Am nächsten Morgen um 10.00 Uhr läuteten die Glocken, für den Beginn des Sonntaggottesdienstes und gleichzeitig auch um sich von Taizé und vor allem von den vielen Menschen zu verabschieden.

Und so vergingen die fünf Tage wie im Flug. Die Zeit in Taizé war für uns alle eine ganz neue Erfahrung. Wir haben Erfahrungen gesammelt, die uns in unserem Alltag weitertragen werden, wir haben neue und enge Kontakt geknüpft, wir haben Gespräche geführt, die uns in unserem Glauben bestärkt, und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt haben. Aber vor allem haben wir erlebt, dass Kirche auch ganz anders sein kann und es nicht immer strikt sein muss, sondern Kirche so viel mehr bedeutet.
Denn vor allem, bedeutet Kirche nämlich Gemeinschaft und die haben wir in Taizé genossen und vor allem total miterlebt und mitbekommen.

Wir bedanken uns bei allen, die diese Fahrt möglich gemacht haben, die uns auf dieser Fahrt begleitet haben, für die schönen Gespräche und jede Menge Spaß.
Diese Fahrt werden wir nie vergessen!

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