Resilienztraining stärkt die Persönlichkeit
Ettlingen (Mu). Die Spannung war groß: Wer wird da kommen? Was werden wir machen? Klassenlehrer Dietmar Muser hatte der 6e ein sechsstündiges Resilienztraining angekündigt – aber was ist das eigentlich?
Auch als Resizilienztrainerin Christina Gack am Dienstag, den 13.6. in die sechste Klasse kam, blieb die Frage erst einmal offen, denn sie begann gleich mit Rollenspielen, und als die Klasse nach zwei Stunden in die Pause ging, meinte ein Schüler: „Heute haben wir gelernt, wie man glücklich wird“.
Resilienz ist die Fähigkeit, auf Einflüsse so zu reagieren, dass dabei weder Geist noch Körper Schaden nehmen. Resilienztraining zeigt und festigt Verhaltensweisen, wie wir in kritischen Situationen reagieren und uns auch deeskalierend verhalten können. Dabei wurde in den weiteren Stunden klar, dass diese kritischen Situationen oft auch durch uns selbst entstehen. Die Person, mit der wir in unserem Leben am meisten Zeit verbringen, sind schließlich wir selbst. Warum also rennen wir immer der Anerkennung anderer hinterher und kümmern uns so selten um unsere eigenen Empfindungen und Bedürfnisse? Um zu erkennen, was wir eigentlich brauchen, gingen die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach ihren Bedürfnissen und suchten nach Wegen, wie sie unter anderem zu Sicherheit, Erholung, Bewegung und Freude gelangen könnten. Dabei wurde schnell klar, wie wichtig es ist, sich nicht von anderen irritieren zu lassen, sondern dem eigenen inneren Kompass zu folgen. Das Mantra „Ich bin nicht perfekt und das ist gut so - Ich gebe mein Bestes und mag mich!“ wird die Klasse sicher noch länger begleiten.
In drei Doppelstunden waren die Sechstklässler und Sechstklässlerinnen mal ruhig und entspannt auf Traumreise, aber meist selbst aktiv und bekamen kaum mit, dass sie fit im Umgang mit Mobbing wurden und sich auch im Klassenverband der Blickwinkel auf die individuellen Stärken richtete. Das Ergebnis sind in ihrer Persönlichkeit gestärkte Schüler und Schülerinnen sowie eine gestärkte Gemeinschaft, die sich auch geschlossen gegen Angriffe von außen zu wehren weiß.
Christina Gack, Diplompädagogin mit Zusatzausbildung zum Resilienztraining, führte die Klasse dabei mit viel Engagement und Fokus und es war ihr anzumerken, dass sie außerdem auch noch Tanz- und Yogalehrerin ist. Es freut uns sehr, dass sie den weiten Weg von Hamburg nicht scheute, um an der Schule, an der sie selbst das Abitur absolvierte, nun selbst Unterricht zu geben. Außerdem trainierte sie nicht nur die Klasse 6e, sondern informierte auch die Eltern in einem Elternabend über die Inhalte und Ziele ihres Trainings. Erfreulich war dabei das große Interesse der Eltern, und dass die Informationsveranstaltung sehr gut besucht war.
Wir freuen uns auf den Herbst, denn dann wird Christina Gack in die nächste sechste Klasse kommen. Und bis dahin bleiben wir „ruhig und entspannt, denn in der Ruhe liegt die Kraft!“
Die 6e beim Resilientraining im Klassenraum (Foto: Muser).