Mit Visionen, Mut und Leidenschaft
Achtes Bruchsaler Bildungsforum am HBG Bruchsal
Bruchsal (Se). Nach pandemiebedingt vierjähriger Organisation und in Kooperation zwischen dem Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG) und dem Bildungsamt der Stadt Bruchsal fand Ende November das achte Bildungsforum Bruchsal statt. „Digitale Bildung ist seit Corona wichtiger denn je geworden. In unserem Bildungsforum greifen wir deshalb die Thematik auf. Die Workshops zeigen unter anderem, wie digitale Tools in der Schule unterstützen können und worauf es für das krisenfeste Klassenzimmer ankommt“, sagte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick zum Auftakt in der Aula des HBG im Bruchsaler Sportzentrum. Das Tagungsthema "Bildung nach Corona – alles digital?" griff Erfahrungen aus der Coronazeit auf und fragte vor allem danach, welche Vorgehensweise in unsicheren Zeiten erfolgversprechend ist, wie Schule sich im 21. Jahrhundert aufstellen sollte und welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt.
Auch Sandra Boser, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, folgte der Einladung der Stadt Bruchsal. Sie berichtete von den Bestrebungen der Landesregierung in der Bildungspolitik, der engen Zusammenarbeit mit den Schulen bei der Digitalisierung (Stichworte: Digitalpakt und Systemadministratorenprogramm) sowie der Wichtigkeit der Resilienzförderung, insbesondere nach Corona.
Prof. Dr. Olaf-Axel Burow, Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Kassel, Gestalttrainer, Kreativitäts- und Zukunftsforscher und Direktor des „Institute for Future Design“ (IF) begeisterte mit dem Impulsvortrag „Die Corona-Chance: Sieben Schritte zur resilienten Schule“ und sorgte mit seiner lebhaften Art sowohl für bedrücktes Grübeln ob der großen weltweiten Megatrends als auch für Lacher mit seinen Anekdoten zum schulischen Lernen. Am Ende stand der Appell, mutig voranzugehen und visionär-leidenschaftlich die Zukunft „einfach“ zu gestalten.
Die zehn angebotenen Workshops deckten ein breites Spektrum an Themen ab. Für die Eltern und pädagogischen Fachkräfte gab es Einsichten in das Thema Spiel- und Mediensucht von Ümit Rakip, Medienreferent und Lehrer an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum. Gerhard Herman, Medienreferent im Landesnetzwerk Medienpädagogische Angebote der Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg (ajs-bw), erarbeitete mit den Teilnehmern die Medieneinführung im Kindesalter, während Andreas Bathelt, Security Experte bei SAP, eine Fakemail scheinbar vom Account des HBG-Schulleiters Manuel Sexauer versandte und so Einblicke in die Welt der Hacker gab und erklärte, wie man sich vor ihnen schützen kann.
Die Kinder standen beim Angebot des Z-Labs im Mittelpunkt: Bei Lasercutter, 3D-Druck und Ozobots leuchten die Augen, als die Kleinen den Großen ihre Ergebnisse präsentierten - der Funke Begeisterung für Technik war schnell übergesprungen. Yuri Bayat, Lehrer am HBG, Referent für die Hopp-Foundation und Apple Professional Learning Specialist, zielte hingegen mehr auf die iPad-Experten und Administratoren. So vernetzten sich Fachkundige in seinem Workshop, und Herr Bayat erzählte aus dem Nähkästchen über den Weg zur 1zu1-iPad-Lösung für Lehrer und Schüler am HBG sowie die nachhaltige Integration von Medien im Unterricht. Ebenfalls auf schulische Bildungsakteure ausgerichtet begeisterte Ferry-Porsche-Preis-Gewinner Simon Felsmann, ebenfalls Lehrer am HBG, mit Gamification, einem Ansatz zur Nutzung von Spielen für Unterrichtszwecke.
Entsprechend fiel das Resümee der Beteiligten aus: 2024 soll es wieder ein Bildungsforum geben – Ausrichter und Thema werden noch gesucht. Herr Rapp, Leiter des Amtes für Bildung und Sport, indes wird nicht mehr hauptverantwortlich mit von der Partie sein und hat mit dem diesjährigen Bildungsforum den Staffelstab bereits übergeben. Sicher ist, dass auch in zwei Jahren wieder viel Herzblut und Leidenschaft in das Bildungsforum fließen wird.
Fotos: HBG-Foto-AG
Prof. Burow (Foto: Julian Dauner)