„Grausam, extrem, unvorstellbar!“
Hausmeister des HBG Bruchsal im türkischen Erdbebengebiet
Bruchsal (Be). „Es ist hier wie im Kriegsgebiet – und so viele Tote!“ Ali Süzgün, selbständiger Unternehmer aus Karlsruhe und Hausmeister am Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG), ringt spürbar um Fassung. Der gebürtige Freudenstädter ist am Dienstag (7.2.2023) spontan für eine Woche in die türkische Heimatregion seiner Eltern geflogen, um nach dem verheerenden Erdbeben zu helfen. Doch was er in Hatay erlebt, belastet ihn sichtlich. „Die Lage ist echt prekär, richtig, richtig extrem. Keine Heizung, kein Strom, kein Licht, gar nichts! An jeder Ecke brennt es, die Menschen machen überall Feuer, damit sie sich warmhalten können bei diesen Minusgraden. Es ist Chaos, Chaos pur, null Organisation. Grausam, wirklich grausam!“
Hoffnung gebe ihm die enorme Hilfsbereitschaft, sonst „wäre die Lage noch viel schlimmer“, so der 45-Jährige . „Es sind viele Helfer aus aller Welt hier - aus China, Frankreich, England – und sehr viele Einheimische aus den nicht betroffenen Städten. Hunderte, Tausende freiwillige Helfer!“ Zudem werde sehr viel Kleidung gespendet. Er selbst unterstütze, wo er könne. „Wir Helfer reichen den Rettern nötiges Equipment oder schaffen es weg, laden Lastwagen aus oder packen Tüten mit Lebensmittel und verteilen sie.“ Momente der Freude seien selten, aber umso schöner: „Am Freitag konnten sie nochmal drei Personen aus den Trümmern holen!“ Dennoch mache ihm die Lage sehr zu schaffen, gerade als vierfachem Familienvater: „Was hier passiert, ist unvorstellbar! Wir können froh sein, dass wir so leben dürfen, wie wir leben!“
Foto: Ali Süzgün (weitere Fotos findet man hier).
Über Ali Süzgüns Reise ins Katastrophengebiet berichteten auch die Badischen Neuesten Nachrichten: BNN 18.2.23(PDF, 224.32 kB)
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