Gibt es einen Plan(et) B?
Ettlingen (Wi). Die Klimakrise, ihre Auswirkungen und mögliche Lösungen sind immer wieder Thema im Gemeinschaftskundeunterricht. Gerade in der Generation „Fridays for Future“ macht sich dabei auch zunehmend Frust bemerkbar. Fragt man beispielsweise die Schülerinnen und Schüler der 8e nach ihrer Einstellung zum Klima, fallen schnell Sätze wie der folgende: „Alle reden vom Klima. Aber die meisten ändern an ihren Handlungen nur wenig.“
Um sich dem Thema spielerisch anzunähern und neue Zugänge im Gemeinschaftskundeunterricht auszuprobieren, hat die 8e mit ihrem Lehrer Julien Wichmann am Donnerstag, den 24.11.2022 das Badische Staatstheater zu sich eingeladen. Mit im Gepäck: Das Zweipersonen-Stück „Plan(et) B“, das als mobile Produktion in Begleitung eines Theaterpädagogen im Klassenzimmer gezeigt wird und reichlich Stoff für Diskussionen bot.
Den hatten die Schauspielerin Alisa Kunina und ihr Kollege Constantin Petry mitgebracht, die sich für einen Nachmittag in zwei Zeitreisende verwandelten, die aus dem Jahr 2110 auf die heutige Erde zurückkehren. Nachdem sich die beiden Menschen, die inzwischen auf dem Mars leben, im „irdischen“ Alltag des Jahres 2020 zurechtgefunden haben, tauchen schnell die ersten Fragen auf: Was hat es mit dem ganzen Müll auf sich? Woher kommt die Erderwärmung? Und was ließe sich dagegen unternehmen?
Ein lohnendes Theaterstück für den Gemeinschaftskundeunterricht ist Plan(et) B nicht nur, weil es brandaktuell ist, sondern auch, weil es am Ende mit einem starken Verfremdungseffekt überrascht: Kurz bevor die Zeitreisenden wieder zum Mars zurückkehren, fallen die Schauspielerin und der Schauspieler aus ihren Rollen und werden zu gewöhnlichen Menschen, die mit den Schülerinnen und Schülern diskutieren. Für einen Moment verschwimmen dann Theater und Realität und die Klasse ist gefragt, gemeinsam nach Lösungen für die Klimakrise zu suchen.
Ob sich aus diesem Gespräch tatsächlich andere Handlungsweisen entwickeln können, bleibt abzuwarten – die Schülerinnen und Schüler der 8e jedenfalls blieben bis zum Schluss skeptisch, was die Zukunft der Menschheit mithilfe eines „Plan(eten) B“ angeht. Der neue Zugang im Gemeinschaftskundeunterricht scheint ihnen aber trotzdem gefallen zu haben.
Alisa Kunina als Zeitreisende in "Plan(et) B". Foto: Arno Kohlem, Badisches Staatstheater Karlsruhe.