Ein Nobelpreisträger zum Anfassen
Ettlingen (Wi / Kn). Jeder Schüler und jede Schülerin kennt das Gefühl, und es ist ein Gefühl, das einen insbesondere nach den langen Ferien beschleicht: Gerade erst hatte man sich diese eine Sache, die so lange nicht ins Hirn wollte, hart erarbeitet. Im nächsten Moment aber scheint sie schon wieder verpufft zu sein, wie eingesaugt von einem Schwarzen Loch. Ob ein Experte für extraterrestrische Physik weiterhelfen kann?
Der Physik-Leistungskurs des Heisenberg-Gymnasiums Ettlingen wurde am KIT fündig, wo er zusammen mit seiner Lehrerin Rita Kühn am 05.10. dem Vortrag des Nobelpreisträgers Reinhard Genzel lauschte, der in diesem Jahr die Heinrich-Hertz-Gastprofessur in Karlsruhe angenommen hat. Genzel, der 2020 zusammen mit der Amerikanerin Andrea Ghez den Physik-Nobelpreis erhalten hat, gilt als Entdecker des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße, das als „supermassereiches Schwarzes Loch“ die Energie von mehr als vier Millionen Sonnen konzentriert. Der Professor selbst verfügte über genug Anziehungskraft, um am Ende seines Vortrags den gesamten Physik-LK auf einem Foto zu versammeln.
Jede Menge geballtes Wissen gab es am KIT bereits in der Woche zuvor auch für die Schülerinnen und Schüler des Chemie-Leistungskurses zu erwerben. Im Rahmen zweier Experimentiertage bestimmten die jungen Chemikerinnen und Chemiker in den Laboren der Universität den Protein-Fingerabdruck verschiedener Fleischproben mit Hilfe von Elektrophorese und fanden heraus, wie man beispielsweise Lebensmittelskandale (Pferdefleisch statt Rindfleisch) aufdecken kann. Darüber hinaus experimentierten die Heisenbergler mit Enzymen in verschiedenen pH-Millieus. Beides waren Langzeitversuche, für die man den ganzen Tag im Labor steht und die man deshalb nicht in der Schule machen kann.
Zurück bleiben ein Nobelpreisträger zum Anfassen, jede Menge spannende Experimente und drei Schultage, die so schnell nicht im Schwarzen Loch verschwinden dürften.
Der Nobelpreisträger mit dem Physik-Leistungskurs (Foto: Kühn).
