Ein Kirschbaum für die Streuobstwiese
Ettlingen (Wi). Es ist der mittlerweile sechste neue Baum und diesmal ist es eine Kirsche: Der Schultradition folgend hat die Klasse 5e am 08.11.22 zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Eva Brucker und Streuobstwiesenpädagoge Dietmar Muser einen neuen Baum gepflanzt.
Die Kirsche, die mit dem Obstanbau der Römer schon früh Einzug ins Westgermanische gehalten hat, sorgte dabei für einige Überraschungen: Der Schrecken war groß, als die Schülerinnen und Schüler beim Graben des Loches für den Baum auch auf einen knöchernen Schädel stießen. Handelte es sich um die Überreste eines unbekannten, antiken Schlachtfeldes mitten in Ettlingen? Oder waren die Schülerinnen und Schüler auf den Kopf eines verschollenen Kindes gestoßen?
Bei der Suche nach weiteren Knochen fand die Klasse dann überraschend Schokolade, deren Haltbarkeitsdatum erst in einem Jahr abläuft. Der kriminalistische Scharfsinn brachte die Lösung: Der Schädel war aus Plastik und zusammen mit der Schokolade von den Lehrern vergraben worden.
Die Schokolade jedenfalls passte gut zum Punsch, den die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler über einem Lagerfeuer aus dem selbst gemachten Apfelsaft der Klasse kochten, und mit dem man sich angesichts der niedrigen Temperaturen aufwärmte. Dass das Feuer dafür zunächst wie in der Eisenzeit selbst hatte entfacht werden müssen, ist nicht das Einzige, das in Erinnerung bleiben wird.
Die vielleicht schönste Erinnerung der Schülerinnen und Schüler an den Tag auf der Streuobstwiese: Alle haben mit angepackt. Darauf dürfte es auch in Zukunft ankommen, wenn die Schülerinnen und Schüler die Patenschaft für ihren Kirschbaum übernehmen. Sie kümmern sich jetzt gemeinsam um sein Wachstum und wachsen dabei ein Stück weiter zusammen.
Fotos: Brucker
