Das Anthropozän – Umweltwandel im menschgemachten Zeitalter
Karlsruhe (Sc, Ke, Kk). Am Freitag, den 23.September 2022 haben alle Schülerinnen und Schüler der 10ten Klassen und die Biologie-Leistungskurse der Stufen 11 und 12 an der Online-Veranstaltung des Dachverbandes der Geowissenschaften (DVGeo e.V.) und des Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e.V.) teilgenommen.
Prof.Dr.Reinhold Leinfelder (FU Berlin) stellte das Anthropozän-Konzept vor.
Der Mensch prägt die Erde wie kaum eine andere Art – es gibt kaum einen Ort und kaum einen biologischen, biochemischen, atmosphärischen und geologischen Prozess mehr, der nicht vom Menschen beeinflusst wäre. Daher plädiert die Wissenschaft dafür, eine neue geochronologische Epoche festzulegen: Das Anthropozän.
Es ist geprägt durch den Anstieg der Produktion von Treibhausgasen, erhebliche großräumige Landschaftsveränderungen, großen Ressourcenverbrauch, der Übersäuerung der Ozeane, Freisetzung von Plastikpartikeln und künstlicher Radioaktivität, starkem Bevölkerungswachstum und einem erheblich beschleunigtem Verlust biologischer Vielfalt.
Aus dieser starken Einflussnahme resultiert aber auch eine große Verantwortung. Die „Bewusstmachung“ der Folgen, aber eben auch der Möglichkeiten zur Zukunftsgestaltung hat Prof.Dr. Leinfelder sehr betont, indem er den Begriff „Umwelt“ durch „Uns-Welt“ ersetzte. Damit soll deutlicher werden, dass wir ein Teil in dem System Erde sind und uns nicht herausnehmen können.
Und so schlossen sich dieser sehr kompakten und informativen Bestandsaufnahme zwei Vorträge an, die sich auch den großen aktuellen Fragen widmeten: Wie gestalten wir das Anthropozän? Wie machen wir es zukunftsfähig?
In den Präsentationen „Wie steht es um unseren Boden- und Wasserhaushalt in Deutschland?“ von Dr. Andreas Marx (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ) und „Welche Landwirtschaft brauchen wir in der Zukunft?“ von Prof.Dr.Catrin Westphal (Universität Göttingen) bekamen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in aktuelle Forschung und Wissenschaftsdiskussion.
Trotz aller Fakten, Daten und „Wissenschaftlichkeit“ sollte vor allem vermittelt werden, dass es schon ganz viele Projekte, Ideen zur Zukunftsgestaltung gibt, dass diese in der Wissenschaft diskutiert werden und die Wissenschaft zum Handeln und Mitzumachen aufrufen möchte mit dem Ziel: „WErde wieder wunderbar“.