Schwein gehabt

Ettlingen (Wi). Es ist nicht ungewöhnlich, dass Rachel Höfer von anderen Kundinnen beim Metzger gefragt wird, was sie mit dem Fleisch anstellt, das sie gerade gekauft hat. Denn vorstellen, dass sie isst, was sich in der Plastiktüte befindet, will sich dann doch keiner. Kein Wunder: Die Ettlinger Biolehrerin hat gerade drei große Lungenflügel vom Schwein ergattert, um sie als Teil eines Experiments im Unterricht ihrer achten Klasse einzusetzen.
Die Schülerinnen und Schüler der 8e, die sich am Heisenberg-Gymnasium Ettlingen gerade mit dem Herz-Kreislauf-System befassen, waren entsprechend begeistert. Mithilfe eines Gummischlauchs, der luftdicht angesetzt wurde, durften sie die Lungenflügel unter Aufsicht aufblasen. Anschaulich wurde dadurch die Oberflächenvergrößerung sichtbar, die sich ergibt, wenn sich eine Lunge ausdehnt. Zwar lassen sich die dafür verantwortlichen Lungenbläschen auch beim Schwein nicht mit dem bloßen Auge erkennen, die Schülerinnen und Schüler bekamen aber einen plastischen Eindruck davon, was in unserem Brustkorb passiert, wenn wir einatmen.
Sich mit der Funktionsweise der Lunge zu beschäftigen passt auch gut zu einem weiteren Projekt, an dem die achte Klasse im Rahmen des Biologieunterrichts in diesem Schuljahr teilnimmt. Als Teil der Kampagne „Be smart – don’t start“ haben die Schülerinnen und Schüler versprochen, nie mit dem Rauchen anzufangen und kollektiv auf einem Plakat unterschrieben, das im Klassenraum aushängt. Wie eine Lunge von innen aussieht, ließ sich dann im Anschluss an das Experiment zur Atmung besichtigen. Mithilfe von Skalpellen wurden die Lungenflügel des Schweins von den Schülerinnen und Schülern geöffnet. Eine spannende Erkenntnis dabei war, wie sehr sich das Lungengewebe von anderem Gewebe unterscheidet: Es ist viel widerstandsfähiger und vergleichsweise schwer zu verletzen. Zugleich ist es beim Rauchen aber besonderen Gefahren ausgesetzt.
Die Schweinelunge wird nicht das einzige Experiment bleiben, mit dem sich die achte Klasse in diesem Schuljahr beschäftigt. Biolehrerin Rachel Höfer hat schon angekündigt, dass sie demnächst das Herz behandeln wird. Dann steht auch der nächste Besuch beim Metzger an.

Die Schülerinnen und Schüler beim Untersuchen der Schweinelunge (Foto: Badior).