Verschnaufpause in Sicht

Karlsruhe (Ba).  Vom 4.5. bis zum 19.5. wurden am Karlsruher Heisenberg-Gymnasium fast jeden Tag eine oder mehrere Prüfungen abgelegt. Dieses Mal war vieles anders als in den vergangenen Jahren. Damit die Prüflinge genug Abstand zueinander einhalten konnten, wurden die Prüfungen in mehreren Räumen geschrieben. Während der Prüfungen bestand Maskenpflicht und alle Abiturientinnen und Abiturienten ließen sich regelmäßig auf Corona testen. Um mögliche Nachteile durch die langen Phasen des Fernunterrichts auszugleichen, hatte das Kultusministerium entschieden, dass die Prüfungen jeweils 30 Minuten. länger dauern sollen. Auch gab es dieses Mal die Möglichkeit für die Fachlehreinnen und -lehrer, aus zwei Aufgabenvorschlägen auszuwählen. Die Aufgaben selbst waren aber ähnlich wie die in den letzten Jahren.  So musste in Geografie die Insolationsverwitterung in Marokko erklärt und der Golftourismus in Marrakesch im Hinblick auf seine Nachhaltigkeit beurteilt werden. In Geschichte ging es u.a. um die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die Weimarer Republik und in Englisch gab es einen völlig neuen Prüfungsteil, das Hörverstehen.
Hierbei wurde ein ca. 30-minütiger Podcast abgespielt. Die authentischen Texte wurden in britischem und amerikanischem Englisch gesprochen, unterschiedlich deutlich und mit unterschiedlichem Sprechtempo, so dass es für die Schülerinnen und Schüler trotz guter Tonqualität nicht immer einfach war, alles beim ersten Hören zu verstehen und die Antworten auf die vorliegenden Fragen in der kurzen Zeit zu formulieren.
Doch durch diese neue Aufgabenart wird das Abitur in Englisch deutlich praxisnäher.
Alles in allem waren die Prüfungen weder leichter noch schwerer als frühere, von einem geschenkten Corona-Abi kann also nicht die Rede sein.
Die Abiturientinnen und Abiturienten haben jetzt die Pfingstferien über Zeit, sich zu erholen. Am 7. Juni geht für sie der Unterricht wieder los.  Dann beginnt der Endspurt bis zu den mündlichen Prüfungen. Auch hier wird es eine Premiere geben. Die gut vorzubereitenden Präsentationsprüfungen gibt es nicht mehr. Stattdessen müssen die Abiturientinnen und Abiturienten anhand von kurz vor der Prüfung vorgelegtem Material zeigen, was sie in den vergangenen zwei Jahren in dem betreffenden Fach gelernt haben.
Ob sie die Ermutigungs-Plakate ihrer Freunde und Eltern dann wohl übers Bett hängen werden?