Gelungener Spagat zwischen Sport und Schule
Abiturient des HBG Bruchsal in Fördergruppe der Bundeswehr berufen
Bruchsal (Be). Aufregende Wochen für Robert Kraß: Der Zwölftklässler, der gerade sein Abitur am Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG) absolviert, ist als vielversprechendes Handballtalent in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen worden. Ab dem 1. Januar 2022 kann sich der junge Forster damit ganz auf den Sport konzentrieren und seinem Ziel, Profihandballer zu werden, ein großes Stück näherkommen – eine seltene Auszeichnung für den 17-Jährigen, vergibt der Deutsche Handballbund (DHB) doch nur wenige dieser Plätze pro Jahr. „Es freut uns sehr, dass Robert den Spagat zwischen Schule und Sport geschafft hat“, betonte Schulleiter Manuel Sexauer.
Kraß spielt für den Nachwuchs des Bundesligisten Rhein-Neckar-Löwen, ehemals SG Kronau/Östringen, wo er mit der A-Jugend in der abgelaufenen Bundesligasaison erst im Halbfinale am TSV Bayer Dormagen scheiterte. Seine herausragenden Leistungen blieben auch Jugendnationaltrainer Martin Heuberger nicht verborgen, der den Zwei-Meter-Hünen für die U19-Europameisterschaft im August in Kroatien nominierte. Die Vorbereitung auf dieses Turnier findet vom 14 bis 22. Juli in der Bundeswehrsportschule Warendorf statt, an der Abiturfeier des HBG am 17. Juli kann Kraß mit ausdrücklicher Erlaubnis seines Coachs aber dennoch teilnehmen. „Darüber sind wir als Familie natürlich sehr froh“, betonte Dr. Guido Kraß, Roberts Vater. „Er wird nach dem Vormittagstraining anreisen und am Morgen nach der Feier gleich wieder zum Lehrgang zurückkehren.“
Besonders dankbar ist die Familie dem Bruchsaler Heisenberg-Gymnasium. „Ohne die Unterstützung der Schule wäre das alles nicht gegangen!“, versicherte Guido Kraß HBG-Schulleiter Manuel Sexauer und Tutorin Isabell Merseburg. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen hatten es sich die Eliteförderer des DHB, Martin Strobel und Wolfgang Sommerfeld, nicht nehmen lassen, ins Badische zu kommen, um das HBG über die Rahmenbedingungen der Talentschmiede und den damit verbundenen Aufwand, den es für Robert Kraß neben der Schule zu stemmen galt, zu informieren. „Dieser direkte Draht ist für die Vereinbarkeit von Schule und Spitzensport Gold wert“, freute sich Sexauer über den Besuch. Insbesondere imponierte ihm, dass sich die Förderung „an der individuellen Weiterentwicklung des Spielers und nicht an kurzfristigen Erfolgen“ orientiere, was das HBG mit seinem pädagogischen Konzept „nur unterstreichen“ könne. Für den immensen Aufwand mit rund 20 Stunden Training zusätzlich zur Schule zollte er dem angehenden Abiturienten „großen Respekt“. Manuel Sexauer: „Wir freuen uns riesig, dass Robert jetzt der Nachwuchselite des Handballs angehört und besonders gefördert wird. Diese Auszeichnung wird ihm sicher Rückenwind geben - für die verbleibenden Abiturprüfungen und seine sportliche Laufbahn gleichermaßen!“
Von links: Martin Strobel, Wolfgang Sommerfeld (beide DHB), Robert Kraß, Manuel Sexauer