Wie erlebten Sechstklässler*innen den Corona-Alltag?

Karlsruhe (Kk). Lockdown seit dem 16.3.2020 – 12 Wochen lang haben sich die Schülerinnen und Schüler meiner Klasse nur noch in Videokonferenzen gesehen. Es war gut, dass wir dieses Medium hatten und wir uns wenigstens im virtuellen Raum treffen konnten um uns auszutauschen, Aufgaben zu besprechen und auch mal wieder gemeinsam zu lachen. Ein Ersatz für unser vielseitiges Schulleben waren diese Meetings natürlich nicht.
Von den Oberstufenschülerinnen und -schülern haben wir vor Ostern Wochen eindrückliche Fotos erhalten, auf denen sie umgesetzt haben, wie sie die Krise erlebten. Ausgehend davon folgen nun Einblicke in den Corona-Alltag von Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse. Der Arbeitsauftrag lautete, eines der Bilder auszuwählen, sich in die dargestellte Person hineinzuversetzen und einen inneren Monolog zu verfassen.

Maria

Ab in den Urlaub - oder auch nicht

Ich bin echt traurig, dass ich nicht in den Urlaub fahren darf. Jetzt sitz‘ ich hier auf gepackten Koffern und warte. Normalerweise wäre ich  jetzt am Strand im schönen blauen Wasser, würde schnorcheln… aber nein, Coroni Macaroni hat mir und und der ganzen Welt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hat ja noch nicht mal ein Schwimmbad auf, wo ich schnorcheln gehen könnte! Das ist einfach nicht fair!
Jetzt warten wir erst mal ab, bis sich die Lage wieder normalisiert hat und dann geht es ab in den Urlaub! Und ich bin dann der erste, der am Strand steht - zu hundert Prozent!  
(Maria)

Darwin

Keine Chance

Eingesperrt im trautem Heim.
Ohne Freunde, ganz allein
im engen Haus.
Für mich ein Graus.
Keine Chance zu entfliehen,
denn das Virus lauert vor der Tür.
Hätt‘ ich nur einen Freund bei mir,
dann säß‘ ich nicht so traurig hier.
Das Leben kann so ätzend sein,
ich frage mich
was ist mit dir?
Bis du auch so allein
daheim?
(Darwin)

Linus

Hoffnung

Ich habe so viele Aufgaben, Mathe, Deutsch, Französisch, Biologie, Geschichte - es ist schlimm. In den Nachrichten hört man nur noch ,,Corona, Corona, Corona‘‘, das macht mich müde. Hin und wieder sieht man das Symbol der Hoffnung, einen Regenbogen, aber es bringt doch nichts. Niemand weiß, wie es weitergeht, es gibt kaum noch Hoffnung. Ich hoffe, der Regenbogen wirkt wenigstens beruhigend auf die kleineren Kinder.
Schon bald beginnen die Abiturprüfungen und es gibt noch so viel zu lernen. Ich kann gar nicht mehr schlafen, meine Gedanken kreisen und kreisen. Freunde treffen kann ich auch nicht. In Ruhe essen, in Ruhe schlafen, das geht in dieser Krise einfach nicht…
Aufräumen – was ist das? In meinem Zimmer ist Chaos genauso wie in meinem Kopf. Ich kann es nicht ändern.
Meine Eltern sind arbeiten viel im Home-Office, sie sind angespannt und meine Schwester nervt sooooooooooo sehr. Sie ist noch klein, braucht viel Aufmerksamkeit, und keiner hat richtig Zeit, um sie ihr zu schenken. Der Kindergarten ist zu – was soll sie den ganzen Tag machen?
Das Wichtigste für mich ist jetzt, die Nerven zu behalten und das Beste daraus zu machen. ,,Ich schaffe das!‘‘ – das sage ich mir täglich, meine Kraftformel, mein Mantra.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf.
(Linus)

Lernen ist zuhause schwierig

Corona lässt uns alle nicht in Ruhe. Dieses Virus schränkt mich sehr ein: Ich darf keine Freunde mehr treffen, ich muss zuhause bleiben, ich darf nicht mehr in die Schule. Jeden Tag dieselben Personen sehen, keine Freunde, keine anderen Bekannten. Jeder Tag fühlt sich an, als ob das der vorherige ist, der vor zwei Tagen, der vor drei Tagen, ... Die Lernatmosphäre ist auch ganz anders geworden. Keine Freunde, mit denen ich mich austauschen kann, keine Lehrer, denen ich einfach eine Frage stellen kann, keine Pause, in der ich mich kurz entspannen kann. Ich kann nicht mehr lernen wie früher, mir fehlt die Motivation und Konzentration. Und dann die Menge an Aufgaben… Ein riesiger Aufgabenberg. Ich kann so nicht weiterleben, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. Ich weiß, ich helfe damit unserer Gesellschaft, ich verhindere die Ausbreitung des Virus, aber es ist nicht so leicht. Ich hoffe, wir kommen heil aus der Krise und finden zurück in die Normalität.  
(Dennis)

Hanna

Mein 18. Geburtstag

Heute habe ich Geburtstag und werde 18 Jahre alt. Lange habe ich mich darauf gefreut, denn schließlich bin ich seit heute erwachsen. Meine Mutter hat zwei große Torten für mich gebacken. Sie sehen richtig lecker aus…
Aber ohne Freunde ist Geburtstag feiern nicht schön. Und Party machen geht erst recht nicht.
Ich kann mich nicht richtig freuen.
Mit meiner Familie ist es zwar auch sehr schön, aber ich hänge lieber mit meinen Freunden ab. Wegen des Coronavirus darf ich niemandem treffen.
Vielleicht kann ich die Party verschieben …
Auf wann…?

 
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