Amerika-Aufenthalt in Paramus, New Jersey

Karlsruhe/Ettlingen (Maxine Vilsmeier). Am Donnerstag, den 17. Oktober 2019 standen 24 aufgeregte Schülerinnen und Schüler der Heisenberg-Gymnasien Karlsruhe und Ettlingen zusammen mit Herrn Fox und Frau Zang startklar am Karlsruher Busbahnhof. Im strömenden Regen verabschiedeten wir uns von unseren Eltern und ab ging es zum Frankfurter Flughafen.
Dort kippte die gute Stimmung  plötzlich, als einem Mitschüler beim Check-in die Einreise in die USA verweigert wurde. Er hatte sein ESTA Antragsformular nämlich falsch ausgefüllt. Trotz der vielfältigen Bemühungen von Herrn Fox, die Situation noch zu retten, musste der arme Mitschüler die Heimreise wieder antreten. Gott sei Dank kam er am nächsten Tag nach.
Nachdem wir am Flughafen in Newark, New Jersey angekommen waren und die Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht hatten, konnten wir es kaum fassen, dass wir tatsächlich amerikanischen Boden unter den Füßen hatten.
In der Eingangshalle trafen wir unseren Guide Corey, der uns auf all unseren Exkursionen begleiten würde. Mit dem Bus fuhren wir zur Paramus High School, wo unsere Gastfamilien uns mit Plakaten und herzlichen Umarmungen begrüßten.  Zu unseren Gastgeschwistern hatten wir zwar monatelang regelmäßig Kontakt über Facetime und Instagram, aber jetzt trafen wir sie zum ersten Mal wirklich! Den ersten Abend verbrachten wir bei unseren Gastfamilien und fühlten uns gleich wie zu Hause.
Insgesamt gingen wir viermal in die Highschool. Jeder kennt das typische amerikanische Schulleben aus Filmen und Fernsehserien, aber es hautnah zu erleben, war für uns sehr aufregend. Im Gegensatz zu deutschen Schulen haben die Lehrer in Amerika eigene Klassenzimmer; die Schüler müssen also nach jeder Unterrichtsstunde den Raum wechseln. Wir waren angetan von dem großen Angebot an Schulfächern (z.B. Film, Drama, Creative Writing, Photography), Sportarten und Schulclubs. Auch die  bestens ausgestatteten Computerräume ließen uns ganz neidisch werden.
Unsere Gastfamilien gaben sich alle große Mühe, uns die amerikanische Lebensweise und Kultur näherzubringen. An den Wochenenden gingen einige von uns gemeinsam mit unseren Gastgeschwistern zum Footballspiel. Andere fuhren zum traditionellen apple picking oder pumpkin carving. Manche besuchten sogar ein Theaterstück am Broadway.
Am Montag war es dann endlich so weit.  Ab ging es nach New York City. Als wir 40 Minuten später dort ankamen, war die Begeisterung mehr als groß.  Wenig später standen wir auf der Aussichtsplattform vom Rockefeller Center und staunten über den wunderbaren Blick auf ganz Manhattan. Wir zückten unsere Handys und ein Fotoshooting vom Feinsten begann, das kein Ende nehmen wollte.  Danach fuhren wir mit der Fähre nach Brooklyn und liefen unter blauem Himmel über die Brooklyn Bridge zurück nach Manhattan.   So begeistert von dem Ausblick waren wir, dass wir nicht einmal merkten, wenn wir auf dem Fahrradweg landeten. Und schon führte uns unser Weg weiter zum 9/11 Memorial am Ground Zero. Nachdenklich gestimmt, stiegen wir in unseren Bus und fuhren wieder nach Paramus.
Der zweite Besuch in New York führte uns entlang der 5th Avenue, der wohl bekanntesten Einkaufsmeile der Welt, zum  Central Park.  Von dort aus ging es dann zum Metropolitan Museum of Art (MET), einem riesigen Museum mit mehr als zwei Millionen Kunstwerken.
Bei unserem dritten Besuch liefen wir ein Stück die Uferpromenade am Hudson River zum Chelsea Market mit seinen vielen kleinen Läden und leckeren Lokalen. Danach ging es über den High Line Park, eine stillgelegte Hochbahntrasse, zum legendären Grand Central Terminal. Anschließend bekamen wir eine hochinteressante Führung durch die UN. Den Höhepunkt dieses Tages hatten wir aber noch vor uns: den Times Square in der Abenddämmerung, mit seinen unzähligen Leuchtreklamen und blinkenden Lichtern.
Bei all unseren Stadterkundungen bekamen wir immer wieder Zeit, shoppen zu gehen. So richtig austoben nach dem Motto "shop till you drop" konnten wir aber erst im gigantischen Woodbury Outlet Center.  Mit vollen Einkaufstaschen (bei leeren Geldbeuteln) und einem Lächeln auf den Lippen stiegen wir wieder in den Bus.
Am nächsten Tag wartete ein weiteres Highlight auf uns: die Elite-Militärakademie West Point; sie liegt wunderschön am Hudson River.  Wir bekamen eine umfangreiche Führung über das riesige Campus-Gelände, gespickt mit vielen interessanten Informationen über die Geschichte dieser Einrichtung.
Der letzte Ausflug führte uns dann bei trübem Regenwetter nach Philadelphia in Pennsylvania. In der  "Stadt der brüderlichen Liebe" (City of Brotherly Love), wie Philadelphia genannt wird,  besuchten wir u.a. die Independence Hall, wo 1776 die Unabhängigkeitserklärung  sowie 1787 die Verfassung der USA unterzeichnet wurden.  Danach ging es zum faszinierenden aber grausamen Eastern State Penitentiary, dem ersten Gefängnis des Landes, das systematisch die Isolationshaft anwendete.
Am letzten Tag trafen wir uns frühmorgens vor der Schule. Wir mussten uns nämlich von unseren amerikanischen Familien  verabschieden, die wir inzwischen sehr liebgewonnen hatten. Es flossen viele Tränen, und die Umarmungen wollten kein Ende nehmen. Herr Fox hatte alle Hände voll zu tun, uns in den Bus zu bugsieren.
Bei gedrückter Stimmung machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg nach New York City. Vom Liberty State Park (NJ) nahmen wir die Fähre nach Ellis Island, die Statue of Liberty fest im Blick. Auf der Rückfahrt  schauten wir bei strahlendem Sonnenschein verzaubert auf die Skyline von Lower Manhattan. Anschließend liefen wir durch Chinatown, Little Italy, SoHo bis zum Greenwich Village.  Dabei genossen wir  die Stimmung dieser einzigartigen Stadt noch einmal in vollen Zügen. Kurz darauf brachte uns der Bus zum JFK-Flughafen. Anders als beim Hinflug verlief diesmal das Einchecken  reibungslos.
Diese zwei Wochen voll von neuen Erfahrungen und bleibenden Eindrücken werden wir ganz sicher niemals vergessen. Um nichts auf der Welt möchten wir diese Zeit missen. Ganz nach dem Motto "das Beste kommt zum Schluss"  möchten wir uns von Herzen bei Herrn Fox und Frau Zang für ihr tolles Engagement  bedanken und dafür, dass sie diese großartige Reise für uns organisiert haben.

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