Mit Plasmaphysik gegen die Erderwärmung

Ukrainischer Professor begeistert Physiktalente am HBG Bruchsal

Bruchsal (Be). Ob „zerstörendes“ und „weiches Plasma“, nukleare Synthese oder plasmochemische Prozesse – was Prof. Dr. habil. Igor Girka im Fachraum des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal (HBG) per Beamer an die Wand  zauberte, hätte naturwissenschaftliche Laien vor das eine oder andere Rätsel gestellt. Die 13 Schülerinnen und Schüler aus Physikkursen der Stufen zehn bis zwölf, die mit den Lehrkräften Sabine Bauer und Michael Pfeff – und auf freiwilliger Basis – den englischsprachigen Ausführungen des 56-Jährigen Ukrainers folgten, waren hingegen ganz in ihrem Element. „Sehr informativ, sehr gut erklärt!“, freute sich Zehntklässlerin Svenja Strauss und ergänzte, sie könne „jetzt Plasmaphysik nachvollziehen und mehr damit anfangen“. Während Alena Schmidt aus Klasse elf den "Einblick in die weltweite Forschung" hervorhob, fand Zwölftklässler Jan–Mikail Aslar besonders interessant, dass „Plasma in so vielen Alltagsgegenständen zu finden ist.“ Er sei „nach anfänglichen Bedenken nun überzeugt, dass Kernfusion neben der Solar- und Windenergie eine wichtige Energielösung im Kampf gegen den Klimawandel ist“.  
   „Man merkte Professor Girka die Begeisterung für sein Fach deutlich an“, resümierte Physiklehrer Pfeff. Besonders die „erstaunliche Leichtigkeit, mit der er komplizierte Sachfragen vermittelt“ habe, werde in Erinnerung bleiben. Man habe „spontan das Bedürfnis verspürt, sich mit den angesprochenen Inhalten im Detail zu beschäftigen“, so Pfeff.
   Prof. Girka, Dekan der Hochschule für Physik und Technologie und Professor für Angewandte Physik und Plasmaphysik an der Universität Charkow sowie Mitglied der ukrainischen Akademie der Wissenschaften, hatte zuvor bereits im Physik- und Mathematikunterricht der Oberstufe hospitiert und im Gespräch mit dem neuen Schulleiter Manuel Sexauer die pädagogischen Feinheiten des Privatgymnasiums sowie dessen außergewöhnliche Fördermöglichkeiten gerade im Bereich der Naturwissenschaften kennengelernt.   
   Der Besuch des renommierten Akademikers, im Wintersemester 2018/2019 als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Gastwissenschaftler am KIT, war über das Programm "Schule hautnah - scholars at school" des DAAD-Freundeskreises in Heidelberg zustandegekommen, mit dem das HBG kooperiert.

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