„Medienwelten von Kindern und Jugendlichen“
Karlsruhe (Kk). Wie verdienen Youtuber ihr Geld? Wie kommen Firmen über ihre Apps an meine Daten? Ab wann sprechen wir von Cybermobbing und was verstehen wir unter Gewalt?
Mit diesen spannenden Fragen beschäftigten sich am 30.1.2019 die 5. Klassen des HBG Karlsruhe in Form von Workshops, die der Medienpädagoge Tobias Gäckle-Brauchler mit ihnen durchführte. Diese sind gekoppelt an den Elternabend zum selben Thema, zu dem die Eltern der Fünftklässler, aber auch alle anderen interessierten Eltern aller drei Standorte morgen um 19 Uhr am HBG Karlsruhe eingeladen sind.
Die Kinder durften zunächst spielerisch an Tabletts arbeiten, auf denen sie mit Hilfe von QR-Codes ein Fragespiel aktivierten. Dies war als Hinführung zu der Frage, was eigentlich Daten sind, zu sehen. Auf eindrucksvolle Weise demonstrierte Herr Gäckle-Brauchler auch, wie er über sein Tablett die Daten der Kinder lesen und sogar ihre Kamera ansteuern konnte.
Ein Schüler, dem neulich aufgefallen war, dass er sich nachmittags mit einem Freund über ein Spiel unterhalten hatte und am Tag darauf eine Kaufempfehlung genau zu diesem Spiel erhielt, leitete zum nächsten großen Thema über. Herr Gäckle-Brauchler informierte die Klassen darüber, welche Konsequenzen es hat, wenn Apps die Berechtigung haben, auf Kamera und Mikrophon zugreifen zu dürfen. Die Kinder staunten aber auch, wie viele Informationen Youtube beispielsweise alleine aus ihren Nutzergewohnheiten ableiten kann.
Bei aller Aufklärungsarbeit behielt Herr Gäckle-Brauchler stets seinen lockeren und freundlichen Umgangston und trat zu keinem Moment moralisierend auf. Dadurch, und durch seine insgesamt sehr schülerzugewandte Art, erreichte er sehr viel, da die Kinder nicht – wie bei den häuslichen Diskussionen üblich – in eine Verteidigungsposition gehen mussten.
In einem weiteren Block wurde aufgezeigt, durch welche Methoden Youtuber Geld verdienen. Neben der auch Kindern schon bewussten Einblendung von Werbung und dem Verkauf von Merchandiseprodukten wurden einige erstmals aufmerksam gemacht auf das Productplacement, welches eine weit subtilere Form der Werbung darstellt.
Zum Thema „Cybermobbing“ sah die Klasse einen Kurzfilm, der auf fast schon erschütternde Weise darstellte, wie sich diese Form des Mobbings auf das Leben eines Jugendlichen auswirken kann. In einem Spiel durften die Kinder selbst entscheiden, ob in einzelnen Fallbeispielen von Gewaltausübung gesprochen werden konnte oder nicht. Der Austausch darüber wird in den folgenden Stunden im Unterrichtsfach „Soziales Lernen“ aufgegriffen werden, da es u. a. veranschaulichte, wie schmerzhaft Worte sein können, aber auch, wie unterschiedlich Menschen Situationen wahrnehmen und bewerten.
Wir danken Herrn Gäckle-Brauchler für diesen interessanten Vormittag, bei dem die Kinder auf ganz unterschiedlichen Ebenen sehr viel lernen konnten!