Zwischen Brexit-Debatte und Kontinentalwahl am 26. Mai 2019

Facettenreiches Friedensprojekt

Thementag „Europa“ am Heisenberg-Gymnasium Bruchsal

Bruchsal (Pf/Be). Wie schon in den Jahren zuvor fand am Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG) im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur macht Schule“ auch im Schuljahr 2018/2019 wieder ein Thementag statt, dieses Mal unter dem Motto „Europa“. Anlass waren unter anderem die in den vergangenen Jahren vermehrten Diskussionen über die Zukunft der Europäischen Union, deren Ziele und Konzepte im globalen Verbund sowie selbstverständlich auch die Brexit-Debatte und die Ende Mai 2019 anstehende Europawahl. Beteiligt waren alle Klassen von fünf bis zehn, wobei die Jahrgangsstufen in drei Themenblöcke unterteilt waren.
Die fünften und sechsten Klassen widmeten sich der historischen und territorialen Entwicklung Europas. Die fünften Klassen nahmen dabei vor allem die geografischen Veränderungen der europäischen Grenzen in den Fokus und erarbeiteten Kartenmaterial, um die einzelnen Veränderungen sichtbar zu machen. Die sechsten Klassen untersuchten die geschichtlichen Entwicklungen, sammelten Informationen zur Sagenwelt und betrachteten den Entstehungsprozess der griechischen Stadtstaaten.
Die siebten und achten Klassen hatten die Aufgabe, eigenständig europäische Städte herauszusuchen und sich intensiv mit den Besonderheiten und der Geschichte der jeweiligen Stadt zu beschäftigen. Daraus entwickelte sich ein Projekt-Reisebüro, bei dessen Besuch der Reisende über die wichtigsten Merkmale der Städte informiert wurde. „Ich fand den Europatag sehr gut, weil ich viel über Entwicklungen gelernt habe, die für die heutige Zeit wichtig waren“, resümierte der Siebtklässler Daniel Quack.  Und Samreen Binder aus Klasse acht freute sich, „Städte kennengelernt zu haben, von denen ich vorher noch nichts wusste!“
Die neunten und zehnten Klassen nahmen an einer Informationsveranstaltung unter Anleitung von Fachreferententeams der Landeszentrale für politische Bildung teil, um sich mit europäischen Fragen und Institutionen zu beschäftigen. Eingebettet in Planspiele konnten sich die Schülerinnen und Schüler beispielsweise mit der Flüchtlingskrise sowie mit Rechtsfragen im europäischen Kontext beschäftigen. Höhepunkt waren die abendliche Präsentation der Ergebnisse sowie der Vortrag des Europaabgeordneten Daniel Caspary. Durch seine langjährige Tätigkeit in Straßburg und Brüssel konnte er Einblicke in die Arbeitsweise und Struktur des Parlaments geben und auch sehr persönliche Erfahrungen in der Begegnung mit Politikern der anderen 27 Mitgliedstaaten.  
   „Das freie Europa mit all seinen Facetten kennen- und auch lieben zu lernen – das ist gerade mit Blick auf rückwärtsgewandte, nationalistische, antieuropäische Entwicklungen vielerorts sehr wichtig“, betonte HBG-Schulleiter Manuel Sexauer. Man dürfe „nie vergessen, dass die Europäische Union nach dem Schrecken zweier Weltkriege und jahrhundertelanger Feindschaft vor allem ein großes und erfolgreiches Friedensprojekt ist, das es zu verteidigen gilt!“