Die Schule als „lebendiges Beziehungsgeflecht“
Manuel Sexauer neuer Chef am Heisenberg-Gymnasium Bruchsal
Bruchsal (Be). Generationswechsel am Heisenberg-Gymnasium Bruchsal (HBG): Manuel Sexauer, 33 Jahre alt, hat in den Sommerferien sein Amt als Leiter der Privatschule und damit Nachfolger des langjährigen Schulleiters Anton Schneider angetreten, der nach insgesamt 35 Jahren in verschiedenen Funktionen am HBG Ende Juli in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde. Sexauer, zweifacher Familienvater, war nach dem Mathematik- und Anglistikstudium in Freiburg seit 2011 am HBG tätig und wurde bereits Anfang 2017 zum neuen Chef berufen. „Für die anderthalb Jahre Einarbeitungszeit bin ich Herrn Schneider, unserem stellvertretenden Schulleiter Andreas Lang und dem gesamten Leitungsteam der drei HBG-Standorte sehr dankbar“, sagt der gebürtige Detmolder und Wahl-Forster und verspricht „weiterhin eine gute Schule mit Herz“, in der es vor allem „um die gelingende vielschichte Bildung jedes einzelnen Kindes“ gehe. „Schule muss ein Ort sein, an den man gerne geht, eine Gemeinschaft, in der man sich wohl fühlt, Fehler machen darf, herausgefordert wird und Unterstützung erfährt“, betont Sexauer. Es gehe ihm dabei nicht nur um „die akademische Entwicklung, sondern auch um die persönliche, die soziale“.
Entsprechend geprägt haben den passionierten Tischtennisspieler, der auch ein Faible für Badminton, Volleyball, Radfahren, Tennis und Schwimmen hat, zwei Auslandsaufenthalte in den USA, sowohl als Schüler als auch als angehender Lehrer. „Der ´school spirit´ dort ist faszinierend, ein Leitbild auch für uns hier in Deutschland“, erzählt Sexauer, der sich in den letzten Jahren unter anderem als Fachvertreter Mathematik und Mentor der Praktikanten sowie als Mitglied des Schulentwicklungsteams um das HBG verdient gemacht hat. Vor allem das Nutzungspotenzial der überregional bekannten „Lerninseln“, zusätzliche Lernräume, die von mehreren Klassenzimmern aus zugänglich sind, war ihm stets ein Herzensanliegen. Auf die „kontinuierliche Weiterentwicklung“ des Ganztagesgymnasiums legt er auch künftig „großen Wert“. „Vom Medienkonzept und der digitalen Kommunikationsstruktur bis hin zu den vielen Möglichkeiten, die wir als UNESCO-Projekt- und MINT-Exzellenzschule haben – es gilt, die bereits sehr guten Strukturen zu erhalten, auszubauen und immer wieder neu mit Leben zu füllen“, bringt Sexauer seine Vorstellungen auf den Punkt. „Das positive, vertrauensvolle und lebendige Beziehungsgeflecht zwischen Schüler- Lehrer- und Elternschaft“ sei dafür „die optimale Basis“, wobei „das Kind immer im Mittelpunkt“ zu stehen habe.
Dass den Gymnasien durch Abitur- und Bildungsplanreformen große Veränderungen bevorstehen, sieht der junge Schulleiter, der 2004 in Berlin sein Abitur ablegte, durchweg positiv, denn: „Jede Veränderung ist eine riesige Chance zu gestalten!“ Auch privat habe er als Ältester unter fünf Geschwistern und durch mehrere beruflich bedingte Umzüge sowie die Zeit in den USA schon viele Veränderungen erlebt, prägende Veränderungen. „Ob Blick über den Tellerrand und Perspektivwechsel oder Werte und Haltungen wie Kommunikations- und Kompromissfähigkeit, Verlässlichkeit, Verantwortung, Flexibilität und Kreativität – all das ist meines Erachtens auch für den Schulalltag und die Gestaltung einer Schule wichtig“, unterstreicht der Familienmensch („Ein Fundament fürs Leben!“) und Amerikaliebhaber, der die gewünschte „Horizonterweiterung“ der Schülerinnen und Schüler selbst vorlebt, in dem er auch kulturell vielfältigen Interessen nachgeht. Er spielt Klavier und Gitarre, hat Chorerfahrung, liest viel („Am liebsten englischsprachige Literatur“) und geht zudem mit seiner Frau Tina gerne ins Theater oder in Musicals - in den Sommerferien etwa stand „Der König der Löwen“ in Hamburg auf dem Programm. Die Eule als Symbol der Weisheit sei ihm als HBG-Maskottchen aber lieber, so Sexauer augenzwinkernd.
Manuel Sexauer, neuer Schullleiter des HBG Bruchsal, ohne...
... und mit Ehefrau Tina