Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers in Struthof

Ettlingen (Jenny Reiniger, 12e).

Am Montag, den 15.10.2018, besuchten alle Elftklässler des Heisenberg-Gymnasiums Ettlingen gemeinsam mit dem 4-stündigen Geschichtskurs der Klassenstufe zwölf die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass. Um acht Uhr morgens fuhren wir von Ettlingen mit dem Bus los, gegen zehn Uhr erreichten wir unser Ziel.
Der erste Eindruck, den wir vom Ort hatten, war nicht sehr passend zu den Gedanken, die man eigentlich hat, wenn man an den Begriff „Konzentrationslager“ denkt. Durch die Landschaft der Vogesen zogen sich weite grüne Wiesen und hohe Bäume, es war wunderschönes Wetter. Man wollte und konnte sich nur schwer vorstellen, dass sich an einem so friedlichen und schönen Ort einst so grauenvolle Verbrechen abspielten, wie sie die Nationalsozialisten an den Häftlingen begingen.
Leider mussten wir erfahren, dass unsere geplante Führung aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls des Guides nicht stattfinden konnte, also zogen wir – nachdem wir einen kleinen Einführungsfilm zum Konzentrationslager angesehen hatten – in Vierergruppen los und erkundeten das Gelände. Da das Konzentrationslager in Struthof ein eher klein ist, hatten wir genug Zeit, uns alles in Ruhe anzusehen.
Jede Gruppe hatte eine Infomappe bei sich, die uns bei der Erkundung des Lagers half. In der Mappe waren neben vielen persönlichen Erfahrungen, die ein ehemaliger Häftling schilderte, auch gezeichnete Bilder eines Insassen, die zeigten, wie das Konzentrationslager zu Kriegszeiten aussah. Wir erkannten viele Orte aus der Mappe sofort und es war ein seltsames Gefühl, an diesen Plätzen zu stehen und zu wissen, welche Ereignisse sich in der Vergangenheit dort abgespielt hatten.
Neben einem Gebäude, in dem sich Einzelzellen, Waschräume und auch der Raum befanden, in dem Ärzte an den Häftlingen medizinische Versuche durchführten, konnten wir außerdem das Krematorium besichtigen, in dem noch der originale Ofen zur Leichenverbrennung stand. Außerdem sahen wir den sogenannten Todesgraben, sowie den Platz, auf dem in den Augen der Nazis „schuldige“ Häftlinge durch Hängen ermordet wurden. Durch die überall auf dem Gelände aufgestellten Infoschilder konnten wir uns einen sehr guten Eindruck über das ehemalige Lager verschaffen.
Das Konzentrationslager, so wie es heute zu besichtigen ist, erinnerte uns allerdings mehr an eine Gedenkstätte, da es im Vergleich zu anderen früheren Konzentrationslagern keine große Anzahl erhaltener Gebäude gibt.
Insgesamt fanden wir den Aufenthalt dennoch sehr lehrreich und wir erachten es als wichtig, einmal ein Konzentrationslager aus der Nähe gesehen zu haben.

struthof 2

Struthof

 

 
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