Sportunterricht auf zwei Rädern
Ettlingen (Ba). Vor ein paar Monaten staunten die Kollegen nicht schlecht, als sich im Lehrerzimmer auf dem Tisch des Sportlehrers Uli Haug 13 Kartons mit noch zerlegten Rollern stapelten. Braucht er die für einen Kindergeburtstag? War das Angebot wirklich so günstig, dass er gleich für die Kinder all seiner Freunde mit bestellt hat?
Nein, die Vermutungen waren alle falsch. Im Bildungsplan für Klasse 8 findet sich die Unterrichtseinheit „Rollen, Gleiten, Fahren“. Warum also nicht ein den Jugendlichen vertrautes Spielzeug als Sportgerät einsetzen? Gleich nach dem Zusammenschrauben ging es los. Da wurde gerast, Slalom gefahren, das Bremsen geübt, während der Fahrt die Roller getauscht und vieles mehr. Wie die Sportlehrerin Mareike Baier ausführt, „geht es zum einen um das Erlernen von Geschicklichkeit, die Schulung des Gleichgewichtssinns und der Koordination.“ Ihr Kollege Uli Haug ergänzt: „Viele Schüler lernen mit dem vertrauten Gerät auch ihre Grenzen kennen, überwinden ihre Angst im sichereren Rahmen des Sportunterrichts und trauen sich dadurch auch mehr zu.“ Ein Achtklässler brachte es auf den Punkt: „Zuhause habe ich schon lange keinen Roller mehr, aber hier in der Schule sind sie cool – seitdem macht Sport noch viel mehr Spaß.
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