Fahrt nach CERN
Karlsruhe (Wb/Kk). CERN liegt größtenteils in der Schweiz in der Nähe von Genf und ist ein europäisches Forschungsgelände für Kernphysik. Die Bezeichnung leitet sich vom französischen Namen des Rates ab, der mit der Gründung der Organisation beauftragt war, dem Conseil européen pour la recherche nucléaire. Neben dem Hauptgelände findet man auch Forschungseinrichtungen im nahe gelegenen Frankreich. CERN wird hauptsächlich mit dem 27km langen Teilchenbeschleuniger assoziiert; die etwa 3300 Mitarbeiter und etlichen Gastwissenschaftler aus fast 100 Länder befassen sich aber auch mit anderen Bereichen der Kernphysik.
Schon seit mehreren Jahren kommen der 4-stündige Physikkurs und interessierte Schülerinnen und Schüler aus dem 2-stündigen Kurs in den Genuss, mit Frau Zeppenfeld, und dieses Jahr auch mit Frau Weisbrich, den Teilchenbeschleuniger am CERN zu besichtigen.
"Am Anreisetag besuchten wir die Physiker und Physikerinnen, die die Strahlung eines Detektors untersuchen, der sich an der Internationalen Raumstation befindet. Um die Daten von dort zu erhalten, muss ein Mitarbeiter ständigen Kontakt mit der NASA haben.
Weiter ging es in den LHC-Kontrollraum, was „Large Hadron Collision“ bedeutet und den Teilchenbeschleuniger meint. Ein Mitarbeiter, der zwischen dem KIT in Karlsruhe und CERN pendelt, veranschaulichte uns in mehreren Animationen den Weg des Protons durch die verschiedenen Beschleuniger und immer größer werdenden Kreisbahnen, bis es am Ende mit einem zweiten Proton zusammenstößt. Herr Husemann, ein weiterer Mitarbeiter, stellte uns danach in einem interessanten Vortrag die Entstehung und Entwicklung der Forschungseinrichtung vor. Bereits ein paar Jahre nach dem 2. Weltkrieg entstand die Idee einer europäischen Forschungseinrichtung bei einer UNESCO-Konferenz.
Das Abendessen mit Käsefondue stärkte uns nach dem ersten ereignisreichen Tag und erschöpft kamen wir gegen 23.30 Uhr im Hotel auf dem CERN-Gelände an.
Am nächsten Tag besuchten wir den „Mikrokosmos“, eine Ausstellung über den Teilchenbeschleuniger und seine geschichtliche Entwicklung mit originalen Exponaten, vielen Animationen zum Mitmachen und Filmen von Mitarbeitern. Im Anschluss stellte uns Herr Hartmann in einem kurzweiligen Vortrag die Forschung am CMS (Compact Muon Solenoid) und seinen aufwändigen Aufbau in 100 Meter unter der Erde vor. Eindrucksvoll war für die Schülerinnen und Schüler die Komplexität des Aufbaus und der mühsamen Verkabelung zahlreicher Kleinteile des Detektors. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Bus in die Einrichtung, unter der sich in 100 Meter Tiefe der am Vormittag vorgestellte Detektor befindet. Mit einem Fahrstuhl ging es zunächst in ca. 70 Meter Tiefe. Von dort aus kamen wir zusammen mit einem Mitarbeiter über Treppen bis zum Detektor, innerhalb diesem die Protonen aufeinander treffen. Im Winter ist jedoch der sogenannte „Shut down“, das heißt die Experimente sind eingestellt und es werden verschiedene Wartungsarbeiten und Berechnungen durchgeführt. Aufgrund dieser Wartungsarbeiten war auch der 15 Meter Durchmesser messende Detektor aufgeschoben und wir hatten die Möglichkeit, die einzelnen Detektoren zu sehen.
Im Anschluss fuhren wir mit der Bahn nach Genf und erkundeten in mehreren Gruppen die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Obwohl es fast ständig regnete und die Nacht bald hereinbrach, beeindruckten das Ufer des Genfer Sees und die Basilika uns sehr.
Die Heimfahrt am 20. Januar ging über Winterthur bei Zürich, wo wir im Technorama zahlreiche Experimente aus der Physik ausprobieren und erleben konnten. Gestärkt und geistig ausgetobt traten wir am Nachmittag zum Rest der Heimreise an und erreichten gegen 19.00 Uhr den Karlsruher Hauptbahnhof.
Alle Teilnehmer, Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen, waren einstimmig der Meinung, dass diese 2-tägige Exkursion, die von Frau Zeppenfeld und von Mitarbeitern aus dem KIT organisiert wurde, sehr interessant und beeindruckend war und wir möchten uns für diese Erfahrung nochmal bedanken."