Schüler und Eltern informieren sich über die Gefahren des Internets

Ettlingen (Ba)

Ist Whatsapp vielleicht doch nicht so cool?

Ein Abend über Chancen und Gefahren von Internet, Smartphone und Co.

Letzte Woche war das Klassenzimmer der 5 e rappelvoll. Doch es waren nicht die neuen Schüler am Heisenberg, sondern die Eltern der Klassen sechs und sieben, die gekommen waren, um sich zu informieren, wo die Gefahren im Netz lauern.
Der Klassenlehrer der 7e, Dietmar Muser, hatte zwei Spezialisten zu dem Thema eingeladen.
Der eine war Uli Sailer, Medienreferent der Medienakademie Baden-Württemberg. Er ist nicht nur sehr kompetent, was die Nutzung des Internets mit Smartphones und Tablets angeht, er weiß auch packend von seinen langjährigen Erfahrungen zu erzählen. Der andere war Hans-Peter Ochs, der bei der Ettlinger Polizei für den Jugendschutz zuständig ist und anschaulich berichtete, wie ein unbedacht hochgeladenes Foto einen Jugendlichen auch noch nach vielen Jahren verfolgen und zum Gespött aller Schüler machen kann.

Vortrag für die 7e und deren Eltern

Zuerst ging es um die Gefahren durch das Ausspioniert werden per Smartphone. Hierbei sind Apps wie Whatsapp, piano 2 aber auch so unauffällige kleine Helferlein wie eine Taschanlampen- App oft besonders dreist. Ohne dass der Nutzer es richtig merkt, erlangen sie Zugang zum Mikrophon, der Kamera, den Bewegungsdaten und dem Adressbuch des Smartphone-Nutzers.
Anschaulich demonstrierte Uli Sailer, wie man so leicht ein Bewegungsprofil des Nutzers erstellt, sehen kann, wo jemand wohnt und ihn sogar heimlich abhören kann.
Doch nicht nur dreiste Apps bedrohen die Privatsphäre, auch über eine eingeschaltete Bluetooth-Verbindung ist es leicht möglich, sich in ein fremdes Smartphone einzuschleichen.
Dies sind nur zwei Aspekte, die an dem langen Abend angesprochen wurden. Die Eltern gingen gut informiert nach Hause und viele haben sich sicher vorgenommen, mit ihren Kindern über den Gebrauch des Smartphones zu reden und einiges zu ändern. Allein, was tun, wenn „aber doch alle in der Klasse Whatsapp nutzen“? Wie es bestimmt so manchen Eltern vorgehalten wird. Es fällt schwer konsequent zu sein, wenn das Kind dadurch vermeintlich oder tatsächlich benachteiligt wird.
Um dies zu vermeiden, kam Herr Sailer am nächsten Morgen dann nochmal in die Schule, um nun auch die Klassen 6 und 7 über die Gefahren des sorglosen Gebrauchs der Smartphones aufzuklären. Waren die Eltern eher besorgt und nachdenklich, löcherten die Kinder ihn gleich mit 1000 Fragen. Doch sie fragten nicht nur, sie handelten auch. Die Klasse 7 entschied im anschließenden Klassenrat einstimmig, für ihren Klassenchat in Zukunft nicht mehr Whatsapp zu verwenden, sondern die sichere Alternative SIMSme zu nutzen.
Am Ende waren sich also Eltern und Kinder einig. Der Besuch von Uli Sailer und Hans-Peter Ochs hat vielen die Augen geöffnet und neue Erkenntnisse gebracht.
Wir hoffen, dass die beiden auch im nächsten Jahr wieder Zeit haben, die Eltern und Schüler über Nutzen und Gefahren von Internet, Smartphone und Co. aufzuklären. Bedanken möchten wir uns auch bei der Fössl-Stiftung (Förderverein Sicherer Südlicher Landkreis Karlsruhe) ohne deren Unterstützung das der Abend und der Vormittag nicht möglich gewesen wären.

 
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