Packendes Theaterstück am Heisenberg über Ehre und Treue
Ettlingen (Mu) Du bist in ein brennendes Flüchtlingsheim gerannt und hast einen Menschen gerettet. Man könnte dich als Held feiern, doch auf einmal wirst du selbst verdächtigt, das Feuer gelegt zu haben. Die Polizei stellt dir Fragen, doch du musst schweigen. Nicht, weil du die Antworten nicht kennst, sondern weil du zu viel weißt. Nur du weißt – es war deine Schwester, die dich zum Tatort rief und das Feuerzeug, das du dort gefunden hast, gehörte ihr. Nachdem sie untergetaucht ist, musst du den Kopf hin halten. Du wirst von der Polizei verdächtigt, und was noch viel schlimmer ist, von deiner türkischen Freundin, die dich anschaut, als seist du auf einmal ein Monster. Plötzlich musst du dich entscheiden, wie wichtig dir deine Ehre, Treue und Verantwortung sind.
Genau in dieser Situation ist Joscha, der Protagonist des Stücks Wir waren mal Freunde von Karl Koch.
Spannend, abwechslungsreich und raffiniert haben Andrea Binicheck und Tim Engemann letzte Woche vor den Klassen sieben bis neun diesen Krimi gespielt. Den beiden Schauspielern des Ensembles Radiks aus Berlin gelang es nicht nur ihr Publikum zu packen, sie setzten auch viele Impulse zum Nachdenken, die in einem anschließenden Gespräch thematisiert wurden. Und auch später in den Klassenzimmern wurde überlegt „Was hätte ich getan?“ und „Was bedeutet mir eigentlich meine Ehre?“
Wir sind sicher, dass das Theaterensemble Radiks wieder mal ans Heisenberg-Gymnasium kommen wird.