Indische Studenten zu Gast am Heisenberg-Gymnasium
Neugierde auf beiden Seiten
DAAD-Freundeskreis vermittelt Stipendiaten aus aller Welt
Bruchsal (hb). Für Abhishek Koduvayur Venkitaraman und seine Kommilitonin Mani Dhingra war der Besuch bei einem Englischkurs des Bruchsaler Heisenberg-Gymnasiums etwas ganz Besonderes. „Ich habe meiner Familie und meinen Freunden zu Hause tagelang nur von dieser Erfahrung erzählt“, verrät Abhishek, wie seine Landsfrau mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Gaststudent am Karlsruher Institut für Technologie. Architektur ist das Hauptfach der beiden jungen Inder, doch ihr Interesse geht weiter über ihre Studieninhalte hinaus, weshalb sie am Programm „Schule hautnah“ des Karlsruher DAAD-Freundeskreises mit großer Begeisterung teilnahmen.
Ob indische Symbole, Geographie, Geschichte, Bildung, Sprachen oder Religion, ob Kulturangebote, traditionelles Essen, das Kastensystem oder technische und wissenschaftliche Errungenschaften: Es gab kaum einen Aspekt der indischen Vergangenheit und Gegenwart, den die beiden Gäste bei ihrem Vortrag und im Gespräch mit den von Lehrer Henning Belle betreuten Elftklässlern, bei denen die frühere britische Kolonie ohnehin gerade auf dem Lehrplan stand, nicht streiften. Zwei Lebenswelten mit höchst unterschiedlichen Lebenserfahrungen prallten aufeinander – doch die Neugierde, aber auch der Gewinn war auf beiden Seiten groß, zumal heikle Themen, etwa die jüngsten Vergewaltigungsfälle in Indien, ebenfalls problematisiert und diskutiert wurden.