Schweißarbeit an der „Stätte der Freunde“
Heisenberg-Gymnasium besucht Schulprojekt in Südindien
Bruchsal (hn/ho/hb). Eine Gruppe von Schülern, Lehrern und Eltern des Bruchsaler Heisenberg-Gymnasiums (HBG) haben Anfang Februar ihre Partnerschule in Mitraniketan im südindischen Bundesstaat Kerala besucht. Mitraniketan - übersetzt „Stätte der Freunde“ - ist eine Schule und vor allem für Kinder gedacht, die aus den verarmten Stammesgegenden im Norden Keralas kommen. Sie wurde bereits 1956 gegründet und soll den Jugendlichen ermöglichen, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen, indem sie eine kostenlose Schul- und Berufsausbildung erhalten.
Schon seit 1992 ist das Heisenberg-Gymnasium partnerschaftlich mit Mitraniketan verbunden. Im Abstand von ein bis zwei Jahren besucht eine Gruppe des HBG das Schulprojekt, um die indischen Schülerinnen und Schüler kennenzulernen und an der Weiterentwicklung der Anlage mitzuwirken. In diesem Jahr beispielsweise halfen die 31 deutschen Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 15 bis 18 Jahren beim Bau von Fundamenten für Wassertanks mit, hoben Gräben für Wasserleitungen aus, renovierten den Spielplatz und arbeiteten in der Bäckerei, der Krankenstation und dem Kindergarten mit – und all das bei schweißtreibenden Temperaturen.
Untergebracht in einem einfach ausgestatteten Gästehaus, lernten die Schülerinnen und Schüler rasch mit „Eimerduschen“ und täglichen Wasser- und Stromausfällen umzugehen. „Sie haben - ausgerüstet mit Taschenlampen, Kerzen, Sonnencreme und Mückenspray - die ungewohnten Situationen wirklich bravourös gemeistert“, erzählt Begleitlehrer Thorsten Hermann. Bei gemeinsamen Spielnachmittagen sowie Besuchen in den Klassenzimmern und Wohnheimen konnten sich die Schüler beider Nationen zudem näherkommen und Erfahrungen austauschen. „Der Aufenthalt in Indien hat die Schüler sehr beindruckt und lässt sie das Leben in Deutschland mit anderen Augen sehen“, betont Vera Honert, Lehrerin am HBG und ebenfalls in Indien dabei.