Die Vermessung des Schulhauses

Ettlingen (Wi). Mathe ist abstrakt und hat nichts mit dem Leben zu tun? Weit gefehlt: Wie man mathematische Kompetenzen ganz alltagspraktisch schult, zeigt Mathelehrerin Karolina Lürßen mit ihrer fünften Klasse in Ettlingen. Die Schülerinnen und Schüler vermessen dabei das erste Obergeschoss des Ettlinger Schulgebäudes und den Außenbereich der Schule, um sie anschließend im Maßstab 1:100 auf Papier aufzuzeichnen.
Die Fünfer stoßen dabei auf ganz praktische Probleme und müssen – nur mit Maßstock und Maßband versehen – eigene Lösungen finden: Wie soll man beispielsweise mit einer Säule im Raum umgehen und wie lassen sich Kanten so vermessen, dass sich das Ganze anschließend maßstabsgetreu darstellen lässt?
Bei ihrer „Maßarbeit“ dringen sie auch an Orte vor, die eigentlich tabu sind: So muss beispielsweise auch die magische Schwelle zum Lehrerzimmer übertreten werden, um auszumessen, wie viel oder wenig Platz die Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung haben.
Die Vermessung des Schulgebäudes und seines Außengeländes passt gut zu einem Projekt in Geografie, das ebenfalls in der fünften Klasse angesiedelt ist: Als nächstes werden die Schülerinnen und Schüler dort bei der Arbeit mit Karten ihren Schulweg nachzeichnen.
Wie groß ist eigentlich der Walterplatz? Vermessung im Hinterhof des Heisenberg-Gymnasiums Ettlingen. Foto: Wichmann